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Presse / Nachrichten - Archiv (2012 - 2020)Artikelliste
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn (Dezember 2020)
Notebooks für Schüler und AuszubildendeCorona und in der Folge Home Schooling haben deutlich gezeigt: „ digital native“ ja – PC Kenntnisse oft nein. Viele Flüchtlingsfamilien haben zwar Smartphones, aber kein Notebook, PC und Drucker. Die Jugendlichen streamen, chatten und surfen, aber die per Email zugesandten Arbeitsblätter ausfüllen, so ablegen, dass sie sie wiederfinden und zurückschicken, das waren neue Herausforderungen. Auf jeden Fall brauchten sie die nötige Hardware. Die Mittelschulen konnten keine Geräte ausleihen. Schon im Lockdown hat der Helferkreis begonnen, jeden Schüler der Mittelschulen, der sich bei uns gemeldet hat, mit einer entsprechenden Ausstattung zu versorgen. Dr. Michael Steinacker, IT-Experte des Helferkreises, bereitet seit Jahren gespendete Laptops wieder auf. So konnte er in kurzer Zeit 18 Laptops und 10 Drucker weitergeben. Die Geräte wurden von Privatleuten gespendet , u. a. von den Mitgliedern eines Kirchenchores, eingesammelt, fachmännisch von allen Datenbeständen gelöscht und wieder mit der notwendigen Software für den Einsatz aufbereitet. Druckerpatronen und Speichererweiterungen wurden aus Spendengeldern besorgt. Eine weitere Herausforderung war es, die notwendigen Erklärungen an die Kinder und Jugendlichen zu bringen. Die Unterkünfte durften nicht betreten werden, die Notebooks mussten vor Ort im Netz angemeldet werden, die ersten Schritte über den Gartenzaun oder im Treppenhaus erklärt werden. Alles hat gut geklappt! Jetzt ist der Vorrat an gebrauchten Notebooks und Druckern erschöpft, und neue Schüler und Auszubildende haben wieder Bedarf. Wenn Sie ein Notebook oder einen Drucker übrig haben, melden Sie sich bitte bei Herrn Steinacker unter Tel. 089 / 62 98 71 37 oder spenden@helferkreis-asyl.com Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn (Dezember 2020)
Wie Christen und Muslime in Syrien Weihnachten feiertenWeihnachten ist in vielen Ländern der Welt ein sehr beliebtes Fest. Vor allem in der grauen und kalten Jahreszeit auf der Nordhalbkugel teilt sich das spirituelle Leuchten, wenn es von den Kirchen ausgehend auf Straßen und Plätzen in Schmuck, Glanz und Festlichkeit übersetzt wird, allen mit und übt nicht nur auf Christen Faszination aus. Zwei syrische Flüchtlinge erzählen, wie sie Weihnachten im Herkunftsland erlebt haben. Rony ist Christ und gehört der assyrischen Kirche an. Die Assyrer sind die Ureinwohner im fruchtbaren Halbmond des Altertums, und Syrien ist das Land, das nach ihrer Kultur benannt ist. Rony kommt aus einem Dorf in der nordöstlichen Provinz Al Hasaka. Dort besaß jedes auch noch so kleine Dorf eine Kirche. Leider muss das in der Vergangenheit gesagt werden, denn die christlichen Dörfer sind während des Bürgerkriegs zerstört worden. Weihnachten wird am 25. Dezember den ganzen Tag über gefeiert. Der 24. Dezember ist noch Fastentag, wobei die assyrischen Christen eine
strenge Auffassung von der Regel haben und vom ersten Advent an 25 Tage lang fasten.
Rana studierte Zahnmedizin in Aleppo. Im christlichen Stadtviertel hatte Rana eine gute Freundin, die der katholisch-orthodoxen Kirche angehört. Mit ihr verbrachte sie die Freizeit. Das Wochenende in Syrien ist zwar muslimisch definiert, die religiösen Ruhetage sind also freitags und samstags, aber in Gebieten mit christlicher Bevölkerung sind die Geschäfte am Sonntag geschlossen. Rana besuchte zu Weihnachten die Familie ihrer Freundin in deren Heimatdorf und auch Silvester und Neujahr waren sie zusammen. Und die Gemeinsamkeit funktioniert auch anders herum. So beging die Freundin in Aleppo mit Rana auch Ramadan. „Was, sie wartete mit Essen und Trinken während ihres Arbeitstags am Flughafen tatsächlich bis abends“, fragte ich erstaunt. „Ja“, sagte Rana, „meine Freundin fand, das täte ihr gut, um ein bisschen abzunehmen“. Abends kochten sie dann zusammen und aßen vorschriftsmäßig nach Sonnenuntergang. Das ethnische und religiöse Zusammenleben in Syrien sei vor allem in den Städten gut gewesen, ehe im Bürgerkrieg politisch Differenzen geschürt worden seien, erklärt Rana. Hier in Deutschland könne man das gegenseitige Verständnis, Treffen und Feiern über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg zum Glück fortführen. In diesem Sinne wünscht der Helferkreis Ottobrunn/Hohenbrunn allen Leser*innen des Gemeindejournals „Mein Ottobrunn“ frohe Weihnachten und ein friedliches und gutes Neues Jahr. Heidi Maurer und Claudia Bernardoni, Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn (November 2020)
Neu: Migrationsberatung mit Sprechstunden in Ottobrunn – für erwachsene Zuwanderer, für junge Flüchtlinge und MigrantenAn drei Tagen in der Woche gibt es seit August eine AWO-Beratungsstelle für anerkannte Flüchtlinge, aber auch für ausländische
Arbeitnehmer und ihre Familien. Der Helferkreis hat die Beratungsstelle besucht. Das helle, kleine Büro, in dem María Gómez Salas die
Ratsuchenden empfängt, liegt im Erdgeschoss gleich neben dem Eingang. Frau Gómez bietet Beratung, Hilfe bei Formularen und Kontakt zu
Behörden, Institutionen, Arbeitgebern an, in den wesentlichen Integrationsbereichen von Leistungsbezugsfragen über Gesundheit bis
Ausbildung und Arbeit.
Ort: Ottobrunn, Putzbrunner Str. 52 (Eingang Joseph-Seliger-Straße)
Montag: 9:00 bis 13:00 Uhr, Mittwoch und Freitag 9:00 bis 18:00 Uhr. Terminvereinbarung unter Tel. 0176 16720915. Für junge Flüchtlinge und Migranten (12 bis 27 Jahre) arbeitet der AWO Jugendmigrationsdienst mit Karin Kickner jeweils
donnerstags am gleichen Ort. Terminvereinbarung unter Tel. 0157 75351031.
Claudia Bernardoni, Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn - Gelungene Integration (Oktober 2020)
Bestandene GesellenprüfungAli ist heute 33 Jahre alt und arbeitet schon seit 25 Jahren. Seine Eltern mussten 1992 vor dem Bürgerkrieg aus Afghanistan in den Iran fliehen. Sie lebten in Kerman, einer großen, historischen Stadt im Südosten des Landes. Doch für die afghanische Familie war das Leben schwer. Der Vater war bereits 60 Jahre alt, als Ali zur Welt kam; bald wurde er sehr krank. Als ältester Sohn musste Ali die Familie mit drei Schwestern und einem jüngeren Bruder versorgen. Deshalb arbeitete er schon mit acht Jahren. »Tagsüber war ich auf der Baustelle, danach ging ich zur Abendschule. Dort unterrichteten Afghanen, um ihren Landsleuten zu helfen. Weil wir Flüchtlinge waren, hatten wir keine Rechte, egal ob bei der Arbeit, auf der Straße oder auf dem Markt. Afghanen durften nur schwere Arbeiten annehmen und nicht im Büro oder in Geschäften arbeiten. Sie durften kein Auto fahren und keinen Führerschein machen«, erinnert sich Ali. Er arbeitete viele Jahre auf dem Bau eines großen, öffentlichen Gebäudes und lernte praktisch ohne jede Ausbildung. Der leitende
Ingenieur vertraute ihm und gab ihm Vorarbeiteraufgaben.
Nach diesem Erlebnis entschlossen sich Roqaya und er noch 2012 zur Flucht. Über die Türkei, Italien und Frankreich erreichte das
Paar – Roqaya war mit der heute achtjährigen Zahra schwanger – am Weihnachtsabend 2013 erst Frankfurt und durch Umverteilung dann
München und Ottobrunn. 2014 kam ihr Sohn Amin zur Welt. 2017 erhielten sie die Aufenthaltserlaubnis.
Roqaya konnte aufgrund ihrer fortgeschrittenen Sprachkenntnisse eine Qualifikation als Kulturdolmetscherin an der Volkshochschule erwerben und ist seither als Vermittlerin zwischen Ämtern und Institutionen für afghanische Familien tätig. Darüber hinaus unterstützen beide die Organisatorinnen UllaWolf und Linda Stiller bei den monatlichen Treffen für Flüchtlinge und Einheimische im Café International. Inzwischen hat die Familie eine Wohnung in Ottobrunn gefunden. Roqaya arbeitet in Teilzeit in einem Ottobrunner Lebensmittelgeschäft. Und im Juli 2020 hat Ali seine Gesellenprüfung bestanden. Die Familie ist glücklich. Aber Ali hat schon wieder ein Ziel: Er will den Meister machen. Das liegt noch in der Ferne, aber unerreichbar ist es nicht für einen, der fleißig ist und weiß, was er will: eine sichere Zukunft für seine Kinder in Deutschland. Claudia Bernardoni, Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn / MO
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn (Juli 2020)
Von Bangladesch nach BayernTanjena A., 26 Jahre, kommt aus einer guten Familie in Brahmanbaria, wo sie mit zwei Brüdern und einer Schwester aufwuchs. Sie konnte eine weiterführende Schule besuchen und drei Semester Philosophie in englischer Sprache an der Universität studieren. Während ihres Studiums wurde sie zur Flüchtlingshelferin und betreute zum Teil auf eigene Kosten obdachlose Kinder. Denn nach Bangladesh waren hunderttausende der im Nachbarland Myanmar vertriebenen Rohingya geflohen. Unter den Rohingya-Flüchtlingen lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Obwohl die Verbindung nicht erwünscht war, heirate sie 2012. Ihr Mann schaffte es, mit seinem Bruder 2013 nach Deutschland zu kommen Tanjena konnte 2017 - mit Unterstützung ihrer Brüder - über Mailand nach München einreisen. 2018 wurde die gemeinsame Tochter Muskan geboren. Tanjena wartet noch auf die Entscheidung über ihren Asylantrag und lebt mit ihrer Familie in Ottobrunn. Tanjena besuchte bis zum Corona-Ausbruch einen Deutschkurs in Pasing mit Kinderbetreuung, die aber das kleine Mädchen teilweise unter heftigen Protesten ablehnte. Da Tanjena aber unbedingt schnell Deutsch lernen wollte, erteilt ihr Mary Siegle-Collins aus unserem Helferkreis Unterricht. Ich wurde gefragt, ob ich mit der jungen Frau aus Bangladesh hin und wieder spazieren gehen könnte, da diese so schüchtern sei und nicht gern alleine auf die Straße gehe. So begann unsere Bekanntschaft. Ich kam zu ihr in die kleine Wohnung in der Ottobrunner Ortsmitte, wo sie mit ihrem Mann und der kleinen Tochter (damals 6 Monate alt) lebte. Wenn das Wetter es zuließ, gingen wir spazieren. Um sie zum freien Sprechen ohne Bezug zu Texten im Lehrbuch zu veranlassen, fragte ich sie nach dem Leben in Bangladesh.
Tanjena dagegen wollte unbedingt einen Arbeitsplatz, den sie mit Glück und einiger Unterstützung auch fand: Derzeit arbeitet sie als Putzhilfe in der Küche eines Ottobrunner Seniorenheims, aber nur sonntags, da der Vater, in der Woche in einem usbekischen Restaurant in München beschäftigt, dann die kleine Tochter betreut. Für den Herbst ist inzwischen ein Platz für Muskan in der Kinderkrippe Spatzennest gefunden, und ein Volkshochschulkurs für Tanjena ins Auge gefasst. Eva Maria-Stiebler, Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl / Klawotte Kinder und kreativ (Juni 2020)
Gemeinsam Masken nähenDie Klawotte Kinder & Kreativ ist schon lange ein Ort des Zusammenhalts und der gegenseitigen Hilfe für die Bevölkerung von Ottobrunn und Umgebung. Bürger spenden Kleider, Spielzeug und Bücher, Freiwillige arbeiten ehrenamtlich, Bedürftige sind die erwünschten und gern gesehenen Kunden, und viele tauschen sich regelmäßig nach dem Einkauf bei einer Tasse Kaffee in den freundlich dekorierten Räumen in der Putzbrunner Straße aus. Aber dann kam die Corona-Ausgangsperre. Wie kann man die Zeit der Schließung kreativ nutzen? Alltagsmasken Nähen, war eine Idee, die auch bei der Klawotten- Leiterin Spiri Schnabel wie ein Blitz einschlug. Der Raum und die Ausstattung mit Nähmaschinen waren vorhanden. Nähabende mit Flüchtlingsfrauen hatten längst stattgefunden, und seit einem Jahr wurden auch die Schneiderkurse der vhs in der Klawotte durchgeführt. Zwei afghanische Mütter waren daraufhin in der Herstellung von phantasievoll gestalteten Recycling-Taschen aus gespendeten Stoffen tätig geworden.
Dann kam der Materialengpass: Gummis wurden knapp, Bestellungen langwierig, dazu Dienstag nach Ostern die Maskenpflicht. Neue Modelle, bei denen der Stoff näher an die Ohren reicht, wurden um Gummi zu sparen, herausgebracht, schließlich Modelle mit Bändern. „ Als die Schule wieder anfing, kamen die Jungens und wollten schwarze Masken, nur schwarze! Aber so viel schwarzen Stoff hatten wir nicht. Also gingen wir durch unsere Räume und zerschnitten alles, was an schwarzer Kleidung dort hing. Überhaupt versuchen wir, uns in die Kunden hineinzuversetzen: Es ist ein bedrängendes Gefühl, eine Maske stundenlang tragen zu müssen.“ Komfort ist gefragt. Neuerdings gibt es individuelle Modelle in verschiedenen Größen und mit besonderen Aufdrucken oder Accessoirs, immer zum gewohnten, moderaten Preis. Aber die Produktion ist nicht alles. „Oft hat sich bei der Arbeit ein so bombiges Gefühl eingestellt, Kreativität, Erfolg, Lachen, gute Laune. Manchmal haben wir Corona komplett vergessen! Manchmal geben uns Firmen ein Trinkgeld, dann kaufe ich Pizza für alle. Unsere Nähwerkstatt ist so stark wie nie und wird das auch bleiben, denn ein neues Projekt läuft schon an, aber das ist ganz wörtlich: Stoff für eine andere Geschichte“. Claudia Bernardoni, Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl - Paten helfen Kinder (Mai 2020)
Schule daheim – Was bedeutet Corona für Flüchtlingskinder?Auf jeden Fall eine außergewöhnlich schwierige Situation. Lehrer der Grundschulkinder schicken einmal pro Woche einen Plan und Aufgaben, die Lösungen aber erst eine Woche später. Für jüngere Kinder ist dieser zeitliche Abstand sicher viel zu groß, wenn niemand ihnen zeitnah sagen kann, ob die Aufgabe richtig gelöst wurde. Gerade für sie ist die Beziehung zum Lehrer so wichtig, die jetzt fehlt. Die älteren Schüler brauchen zum Lernen einen ruhigen Ort, der kaum vorhanden ist, wenn man in einer Flüchtlingsunterkunft wohnt, und sie müssen zeigen, dass sie sich selbst organisieren können. Grundsätzlich sind die Probleme der Flüchtlingskinder beim „Homeschooling“ jetzt die Probleme aller Kinder, die in schwierigeren und ärmeren Verhältnissen leben, in denen Eltern wenig oder nicht helfen können. Für Flüchtlingseltern gilt es aber ganz besonders. Sie sprechen manchmal weniger gut Deutsch als die Kinder, die schon einige Jahre hier zur Schule gehen. Sie haben unser Schulsystem nicht selbst erlebt und wissen nicht sicher, was regelmäßig wiederholt werden muss, wie viel Eigeninitiative von den Schülern erwartet wird und wie viel Aufmerksamkeit die Eltern den Aufgaben ihrer Kinder geben sollten. Hinzu kommt, dass die digitale Ausstattung oft fehlt, denn Hausaufgaben allein auf dem Handy zu bewältigen, ist nicht möglich. Da ist die Unterstützung von Seiten der Flüchtlingshelfer gefragt. Paten aus dem Helferkreis drucken die Arbeitsblätter aus und bringen sie den Familien. Für Notebooks und Drucker sorgt Michael Steinacker, der gespendete Geräte wieder aufrüstet. Unlängst hat er Jugendlichen aus vier Flüchtlingsfamilien Notebooks geliefert. Mit Ramez, einem 16jährigen Afghanen aus Riemerling, der die 9. Klasse eines Gymnasiums besucht, bearbeite ich die Aufgaben aus dem Literaturunterricht. Da ist es gut, im Live Chat darüber sprechen zu können. Ramez hat sich eine entsprechende App installiert, was funktioniert, wenn das Internet nicht gerade streikt. Die digitale Kompetenz von Schülern dieser Altersstufe kann also genutzt werden. Lediglich ganz neue Themen z. B. in Physik erwiesen sich für ihn als schwierig. Aber über Emails und in Online Meetings konnte er Fragen stellen, die auch sofort beantwortet wurden. In den Schulwochen vor den Ferien hat Ramez im Durchschnitt etwa so viel Zeit mit Lernen daheim verbracht, wie das in der Schule auch erforderlich gewesen wäre. Für die jüngeren Kinder zu sorgen, ist schwieriger. Die Helfer können ihre Patenfamilien nicht besuchen, und die digitalen Kompetenzen
sind nicht so gut wie bei den älteren Schülern. Aber manchmal gelingt Hilfe, beispielsweise, wenn der Onkel, der in normalen Zeiten als
Vermessungstechniker arbeitet, seine syrischen Nichten und Neffen unterrichtet.
Ruslan braucht im Herbst aber auch eine Lehrstelle, er möchte Elektriker werden. Bisher hatte er erst ein Vorstellungsgespräch. Das war leider nicht erfolgreich. Ich habe ihm also einen Fragenkatalog geschickt, den er sich anschauen und seine Antworten überlegen sollte. Dann haben wir per live Chat das „Vorstellungsgespräch“ geführt. Gar nicht so leicht für einen 16jährigen, er soll sich ja nicht verstellen, aber „Personaler“ erwarten auch ein sicheres Auftreten, das ein Flüchtlingsjunge nicht ohne weiteres vorweisen kann. Den Fragenkatalog werden wir noch ein paar Mal durchgehen, ergänzen und einfach weiter üben. Und dann wird er es trotz Corona zu gegebener Zeit hoffentlich schaffen, einen Ausbildungsvertag zu erhalten, der ihm Spaß macht und ihn auf seinem Lebens-und Berufsweg voranbringt. Ulla Müller, Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 9 (8): (April 2020)
Riemerling, Neapel, NiebüllDie heute 46-jährige Stella kam im Jahr 2015 mit ihren beiden Kindern, Tochter Merit, damals neun, und Sohn Emmanuele, damals drei Jahre, als Flüchtling nach Riemerling und zog in eine Unterkunft des Landratsamtes. Stella ist Nigerianerin und katholische Christin. Das ist eine Seltenheit unter den Flüchtlingen, die der Helferkreis Asyl betreut, denn fast alle hiesigen Nigerianer sind evangelikale Christen. Joshua, Emmanueles Vater, stieß erst ein Jahr später zur Familie. Im Herbst 2017 heiratete das Paar. Der amtliche Ehevertrag wurde, wie in Nigeria üblich, von den jeweiligen Eltern in Abwesenheit des Brautpaars in Benin-City geschlossen. Das nigerianische Dokument wurden von den deutschen Behörden allerdings nicht anerkannt. Das führte Anfang 2019 zur Trennung
der Familie, denn Joshua musste wegen seines negativ entschiedenen Asylverfahrens Deutschland wieder verlassen.
Claudia Bernardoni, Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn / MO
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn, Ulla Wolf (März 2020)
Neues aus dem Café InternationalInternationale Kuchenspezialitäten, deutscher Kaffee oder wahlweise indischer Tee, gut gelaunte große und kleine internationale Gäste und engagierte Helfer – das ist der Mix, aus dem beim Café International des Helferkreises Ottobrunn Hohenbrunn seit 2016 einmal im Monat eine fröhliche Atmosphäre entsteht. Das Café im EJO Haus der Evangelischen Jugend Ottobrunn ist ein beliebter Treffpunkt, wo Paten und ihre Familien sich austauschen
können. Meistens sind auch Mitglieder des Helferkreises vor Ort, mit denen die Gäste Ausbildungs- und Schulprobleme besprechen oder sich
über die Möglichkeiten, (besser) Deutsch zu lernen informieren können.
Vor allem die Frauen genießen es, mit ihren syrischen und afghanischen Freundinnen ganz einfach mal „ratschen“ zu können. Das für unsere Geflüchteten nach wie vor von viel Bürokratie beherrschte Leben in Deutschland lässt dafür oft wenig Zeit. Der Spielplatz direkt nebenan ist für die Kinder ideal – sie können gefahrlos klettern und schaukeln, während die Eltern in Ruhe ihren Kaffee trinken. Auf der Wiese im Garten ist Platz zum Fußball spielen – genügend Fußbälle sind vorhanden! Seit drei Jahren bietet das Café International den Firmlingen des Pfarrverbandes 4 Brunnen die Möglichkeit, während der Vorbereitung auf die Firmung ein Sozialpraktikum machen. Die jungen Leute helfen beim Auf- und Abbau der Tische, suchen das Gespräch v.a. mit den jungen Geflüchteten und spielen mit ihnen. Und bekommen dabei einen Einblick in fremde Kulturen, aber auch in die Arbeit des Helferkreises. Die nächsten Termine sind 14. März und 24. April, 15 – 17 Uhr in der Gartenstraße 1, Ottobrunn. Auf interessierte Gäste freut sich das Helferkreisteam. Herzlich Willkommen! Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn, Ulla Wolf
![]() Sendereihe “Einfach Leben“ des Münchner Kirchenradios (3.3.2020) Integration:
In der Sendereihe "Einfach leben" des Münchner Kirchenradios waren Herr Stocker und Frau Bernardoni in den Faschingsferien zu Gast, und haben ein beeindruckendes Plädoyer für die Integration der Flüchtlinge und unser aller ehrenamtlichen Arbeit gehalten. "Wie wirkt sich wachsender Fremdenhass aus auf anerkannte Flüchtlinge, die sich hier ein Leben aufbauen wollen und auf ihre Unterstützer? Ist eine gewisse Normalität eingekehrt? Im Jahr 2012 hat sich in Ottobrunn und Hohenbrunn ein ökumenischer Helferkreis Asyl zusammengefunden. Kurz darauf im Nachbarort Putzbrunn, wo später eine Flüchtlingsunterkunft entstand. Diakon Karl Stocker koordiniert die Arbeit der Helferkreise seitdem, Claudia Berhardoni engagiert sich seit 2013. Fast die Hälfte der Flüchtlinge, die zwischen 2013 bis 2016 nach Deutschland gekommen sind, hat inzwischen Arbeit gefunden. belegt eine aktuelle Studie. Welche Erfolge hatte das Engagement für Flüchtlinge, wie sieht deren Alltag heute aus? Hinter jedem Flüchtling, der eine gelungene Integration aufzuweisen hat, steht ein ganzes Netz von Helfern für Jahre dahinter“, betont
Claudia Bernhardoni. Doch eine echte Einwanderung ist für Flüchtlinge kaum möglich, denn das Asylrecht bietet Schutz auf Zeit. So werden manche
Familien schon aufgefordert, nach Syrien zurückzukehren. Helfer brauchen also eine hohe Frustrationstoleranz.
Dauer 49 Minuten, ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Februar 2020)
Begegnungen schaffenDie Begegnung zwischen Einheimischen und Geflüchteten liegt dem Helferkreis Asyl besonders am Herzen. Deshalb bietet er Aktivitäten an, die
dafür Raum schaffen wollen – u.a. das Café International, »Essen über den Tellerrand« oder die Weihnachtsfeier. Neben diesen Aktivitäten gibt es enge Kontakte zwischen den Familien und ihren Paten vom Helferkreis Asyl. Ulla Wolf, Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn / MO („Mein Ottobrunn“, 02/2020, Seite 23) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Januar 2020)
Jahresbericht 2019Im siebten Jahr seines Bestehens unterstützte der Helferkreis ca. 230 Flüchtlinge in Ottobrunn, Riemerling und Hohenbrunn, darunter 36 Ehepaare und 8 Alleinerziehende mit 113 Kindern und Jugendlichen. Die Flüchtlinge wohnen in dezentralen Asyl-Unterkünften des Landratsamtes sowie in eigenen Wohnungen. Zusätzlich werden ca. 30 Menschen, die in Nachbargemeinden gezogen sind, weiter von ihren Paten begleitet Vier anerkannte Flüchtlingsfamilien und ein Alleinstehender haben als Neuzugezogene Kontakt zum Helferkreis gesucht. Die zu uns geflüchteten Menschen kommen aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak, Somalia, Pakistan, Nigeria, Uganda, Senegal, Eritrea, Ukraine, Indonesien, Bangladesch. Die meisten der von uns Betreuten sind vor vielen Jahren aus ihren Herkunftsländern geflüchtet. In der Mehrheit sind sie aus humanitären Gründen anerkannt und besitzen eine Aufenthaltserlaubnis, einige die echte Flüchtlingseigenschaft nach der Genfer Flüchtlingskonvention. Manche haben bereits ein Visumverfahren durchlaufen, das heißt, sie sind kurzfristig ausgereist und mit einem Visum der deutschen Botschaft als Migranten wieder eingereist und arbeiten nun hier als ausländische Arbeit-nehmer. Einige wenige Geflüchtete haben ihr Asylverfahren noch immer nicht abschließen können oder leben hier mit einer Duldung. Unsere Aufgaben in Bezug auf die aufenthaltsrechtliche Integration hatten im letzten Jahr einen besonderen Schwerpunkt, nämlich Familienangehörige. Unsere Bemühungen bezogen sich auf die Aufenthaltssicherung für Familienangehörige, auf die Aufenthaltsverfestigung, zum Beispiel durch Niederlassungserlaubnis, und auf Familiennachzug. Bei der Aufenthaltssicherung für Familienväter ging es um traditionell geschlossene Ehen von Afrikanern, die nicht anerkannt werden, selbst, wenn sie von den Behörden im Herkunftsland beglaubigt sind. Sodass auch der Ehemann einer anerkannten Frau nur eine Duldung erhielt, aber durch einen festen Arbeitsplatz seine Chancen erhöhen konnte. Der sog. Spurwechsel einer wegen Bürgerkrieg im Herkunftsland hier Asylsuchenden zur Arbeitsmigrantin durch das Visumverfahren war für die Familienmutter erfolgreich, aber selbst die eigenen Kinder sind dadurch nicht automatisch mit dem gleichen Recht versehen, was weitere Schritte zur Existenzsicherung der Familie nötig macht. In Bezug auf Niederlassungserlaubnis erwies sich die Sonderregelung für anerkannte Jugendliche mit guten Schul- und Integrationsleistungen im Berichtszeitraum als nicht ohne weiteres umsetzbar, ist jedoch in Zukunft sicher zu erreichen. Schließlich erweist sich der Familiennachzug von Kindern aus Ländern, in denen sie besonders bedroht sind, wie Somalia, als extrem schwierig und langwierig. Erfolge sind andererseits bei der weiteren Sicherung des Aufenthaltsrechts durch Ausbildungsduldung und den Abschluss von anerkannten Ausbildungen durch bestandene Prüfungen zu verzeichnen. Integration durch Sprache und Arbeit
Integration durch gesicherte Wohnverhältnisse
Mit einer sicheren, bezahlbaren Wohnung kann man die Zukunft planen, Kontakte mit Nachbarn schließen, sich einbringen in das Wohnumfeld. Solange das Bleiben in einer Asyl-Unterkunft unsicher ist, besetzen Angst und Unsicherheit einen guten Teil der Lebensenergie. Der Helferkreis unterstützt Flüchtlinge bei der Wohnungssuche, bei Umzügen, bei der Möbelbeschaffung, auch noch bei Verlust der Wohnung und Einweisung in eine Obdachlosenunterkunft. Zwei alleinerziehende Mütter mit Kleinkindern zogen in Unterkünfte mit größerem Wohnraum, 6 Familien mit 12 Kindern und zwei Alleinstehende konnten in eigene Wohnungen ziehen. Integration durch Teilhabe am sozialen Leben
Entwicklung im Helferkreis
Eine Wohnung zu finden, ist eine der Hauptsorgen unserer anerkannten Flüchtlinge in Ottobrunn und Hohenbrunn. Bitte melden Sie sich bei Diakon Stocker, Tel. 089 / 42 00 179 - 01, E-Mail KStocker@ebmuc.de, wenn Sie dazu Auskünfte wünschen oder helfen können. Mit Geldspenden von Privatpersonen, Organisationen und Gemeinden können Angebote für Flüchtlinge finanziert werden, in Notlagen kann individuell und unbürokratisch geholfen werden. Dafür danken wir allen Spendern herzlich! „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger“, diese Worte aus dem Epheser-Brief im Neuen Testament werden auch im kommenden Jahr Leit-Motto für den Helferkreis sein.
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Dezember 2019)
Flüchtlinge erleben KulturDeutsche Kultur sollte für Flüchtlinge nicht allein bedeuten: S-Bahn-Fahrten, Formulare für alle Lebenslagen, aber auch nicht nur Kartoffelsalat, Brezen und Weißwurst oder die »Wiesn«. Der Begriff Kultur wird viel zu häufig im Sinn von »unsere Kultur« als Gegensatz zu »fremden Kulturen« gebraucht. Kultur heißt vor allem, großartige Ereignisse zu genießen, sich gut zu unterhalten und zu bilden. Als Linda Stiller vom örtlichen Helferkreis Asyl hörte, dass Flüchtlinge oft nicht mehr kennen als den Weg von Ottobrunn zum Landratsamt, dachte sie sich: Das müssen wir ändern. Sie machte im Helferkreis den Vorschlag zu einem spendenfinanzierten Kulturprogramm und begann im September 2018 – zunächst mit einem kleinen Budget – Besuche bei Vorstellungen von Theateraufführungen im Wolf- Ferrari-Haus zu organisieren. Jeweils zwei bis drei Flüchtlinge konnten sich aus dem Kreis der Patenschaften des Helferkreises melden. Seither erhalten Flüchtlinge einmal im Semester eine Eintrittskarte; begleitende Helfer zahlen selbst. Im November 2018 besuchten syrische und afghanische Flüchtlinge mit guten Deutschkenntnissen »Hamlet« und die Oper »Carmen«, die viel Gefallen
fand, auch aufgrund der eindrucksvollen Ausstattung und weil Linda Stiller zuvor die Handlung erklärt hatte. Den Abschluss machte »Im weißen Rössl«
im Januar. Für die Flüchtlinge mit an Orientalisches gewöhnten Ohren war es ungewohnte Musik. Die Reaktionen in waren aber positiv: »lustig« und »gut«.
Der nächste Ausflug im August führte wieder mit Ursula Merz-Georgii in das Schloss Nymphenburg, und diesmal waren sogar 20 Personen, davon die
Hälfte Kinder, mit von der Partie. Im steinernen Saal begutachteten die Handwerker unter den Flüchtlingen fachkundig die Stuckarbeiten, im
Jagdschlösschen interessierten sich vor allem die Kinder für die Jagdhundeboxen und die Hirschgeweihe und in der historischen Küche vor dem offenen
Kamin redeten die Frauen über den doch sehr angenehmen Standard beim Kochen hier bei uns heutzutage. Nach der Besichtigung der Ahnengalerie, u.a.
mit dem Porträt von Lola Montez, waren alle begeistert von dem Ausflug.
Claudia Bernardoni / MO (Foto: privat)
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Dezember 2019)
Weihnachtgeschenke für FlüchtlingskinderImmer wieder treten Bürger und Institutionen an uns heran, die den Flüchtlingskindern etwas schenken möchten. Viele Flüchtlingsfamilien wohnen in beengten Wohnungen und sind häufig schon eine Weile hier. Die Grundbedürfnisse an Kleidung und Spielsachen sind gedeckt, u.a. auch weil die Eltern günstig in der Klawotte einkaufen können. Aus unserer Sicht eignen sich daher Aktionen, die den Kindern Gelegenheiten bieten, Deutsch zu sprechen, Zeit mit Einheimischen zu verbringen und aus den engen Wohnungen herauszukommen. Ideen wären z.B.:
Besonders geeignet für Unternehmungen sind die Schulferien, in denen die Kinder oft wenig Kontakt zur „deutschen“ Umgebung haben. Gerne können sie auch auf unser Konto spenden. Mit diesen Spenden finanzieren wir z.B. Schwimmbadkarten, Theaterkarten, Feiern, Sportartikel, Teilnahme an Ferienkursen für die Kinder. Alle Familien haben Paten im Helferkreis. Bitte sprechen Sie uns an, die Paten werden sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Dezember 2019)
Syrische Familien luden zum Kochkurs einSchon von weitem lockte ein exotischer Duft die Gäste, die an einem Oktoberabend in den Seniorentreff Kaiserstiftung in Riemerling kamen. Zwei syrische Familien luden am Nachmittag zu einen dreistündigen Kochkurs und weihten fünf Frauen und zwei Männer in die Geheimnisse der syrischen Küche ein. Eifrig wurde geschnippelt und gerührt, und dabei über die besten Einkaufsquellen für Lammhackfleisch und große Mengen Petersilie diskutiert. Das Abschmecken mit den orientalischen Gewürzen übernahmen dann die Syrerinnen Eida und Sana. Im November revanchierten sich die Senioren mit einem Kochkurs. Gemeinsam mit interessierten Frauen und Männern aus dem Irak, Syrien, Angola und dem Kamerun wurde ein typisch deutsches Herbst-Menü gekocht. „Wir wollen, dass Menschen, die sich sonst nie getrof¬fen hätten, an einem Tisch zusam¬men kommen. Das Essen und die Zubereitung sind oft ein guter Einstieg ins Gespräch“, so die Initiatorinnen des Helferkreis-Projektes „Über’n Tellerrand“. Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Flüchtlingsfußballmannschaft »Ramasuri« an der Ostsee (September 2019)
Quer durch die neue HeimatJedes Jahr fährt die Flüchtlingsmannschaft »Ramasuri« des Helferkreises Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn für drei Tage ins Trainingslager – bisher
immer in die bayerischen Berge. Doch dieses Jahr konnte die Mannschaft an die Ostsee reisen. Eine Freundin der Betreuerin Brigitte Barthmann
hatte sie in ihr Haus an der Lübecker Bucht eingeladen. Dank einer Spende, die der Gymnasiast Timon Gregg über die soziale US Organisation
»Greenheart« vermitteln konnte (wir berichteten in Mein Ottobrunn 4-2019), wurde die Bahnfahrt bezahlt. So erlebten 13Männer im Alter von
22 bis 30 Jahren (neun Afghanen, ein Syrer und drei Eritreer) fünf schöne Tage an der Ostsee und lernten weitere Teile ihrer neuen Heimat kennen.
Im Garten der Gastunterkunft war genug Platz für Sport aller Art: Volleyball, Badminton und Boccia wurden täglich gespielt. Einmal machten
sie auch einen Ausflug zu einem Minigolfplatz.
MO
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (September 2019)
Aus Ottobrunn zum Weltpfadfindertreffen in den USADas World Scout Jamboree 2019 fand vom 22. Juli bis 02. August in West Virginia, USA, statt. Jamboree, ein Wort mit ungeklärter Herkunft und Bedeutung, vielleicht ehemals das friedliche Treffen verschiedener indianischer Stämme, heißt für die Pfadfinder heutzutage Spaß, Abenteuer, fremde Kulturen, internationaler Austausch und viele neue Freunde aus der ganzen Welt. Theresa, 16 Jahre, älteste Tochter einer Flüchtlingsfamilie aus Uganda, die wir seit vielen Jahren betreuen, ist seit 2012 Mitglied bei den St. Georgs-Pfadfindern Ottobrunn. Die Pfadfinderin, die auch weiter dabei bleiben und weitere Stufen im Rang hinaufklettern möchte, besucht ab September eine Fachoberschule. Diesen Sommer hatte sie die einzigartige Gelegenheit, am alle vier Jahre stattfindenden Weltpfadfindertreffen teilzunehmen. Eingeladen hatten die Pfadfinder aus den Vereinigten Staaten, aus Kanada und aus Mexiko. Insgesamt versammelten sich 45 0000 Jugendliche im Alter zwischen 14 bis18 Jahren aus 152 Ländern im Hauptlager in West Virginia. Das deutsche Kontingent, bestehend aus allen Pfadfinderorganisationen des Landes, war mit 1300 Teilnehmern nach den Briten und den Schweden die drittgrößte Nationalitätengruppe. Aus dem Ottobrunner Stamm kamen 25 Jugendliche. Zwei Jahre lang haben sich die Stämme an den verschiedenen Orten auf die Reise vorbereitet. Nicht nur für das deutsche Programm, sondern auch um durch Aktionen, wie Musik machen, Kuchen backen und verkaufen, Geld für die Teilnahme von Jugendlichen aus bescheidenen Verhältnissen und für die Unterstützung von Kontingenten aus ärmeren Ländern zu sammeln. Spenden der Pfadfinder, der Erzdiözese München und aus privater Quelle ermöglichten Theresa B. die Reise zum Jamboree. Nach drei Tagen im Vorlager der Deutschen in Goshen bei Washington D.C., in denen die Jugendlichen auch die amerikanische Hauptstadt sahen, etwa von außen das Weiße Haus, ging es weiter nach West Virginia zum Hauptlager auf dem Summit Bechtel Reserve. Dort wurden die sechs base camps errichtet, wobei die nationalen Kontingente immer auf verschiedene Camps verteilt biwakierten, die Deutschen in schwarzen Zelten, Theresas Gruppe zusammen mit Amerikanern, Polen, Briten, Japanern, Chinesen, Mexikanern, Kanadiern, Koreanern und Jugendlichen aus Katar. Als sie am Abend der Ankunft ihre Zelte aufschlugen, regnete es heftig, die Tagestemperaturen von bis 38 Grad in Goshen waren plötzlich nur noch 24 Grad in West Virginia und vor allem sank die Nachttemperatur auf den Nullpunkt. Auf Rat der Leiter hatten die Deutschen nur Sommerschlafsäcke mitgebracht. Kein Wunder, dass Theresa krank wurde. Sie musste vier Tage im Lager verbringen und wurde im „Sani-Zelt“ behandelt, während die anderen bereits auf eigene Faust losziehen konnten. Aufgabe des Jamboree war, Kontakte zu machen, Freunde finden und auf diese Weise Brücken zwischen den Nationen bauen. Zu diesem Zweck hatte jeder „Pfadi“ eine elektronische Novusuhr, auf der die persönlichen Daten eingespeichert waren. Wenn die Jugendlichen einander kennenlernten, legten sie die Displays der Geräte aufeinander und tauschten damit ihre Daten aus. Außerdem wurden „badges“ (Abzeichen der einzelnen Stämme) ausgetauscht, um später zu Hause auf die Kluft genäht werden. Theresa kommunikativ und muttersprachlich englisch, holte die verlorene Zeit rasch nach und half ihren deutschen Begleitern auf Spaziergängen durch die Base-Camps auch manchmal sprachlich aus.
Das Motto des Jamborees war „unlock a new world“ (Erschließen wir eine neue Welt). Dazu gab es Anregungen im „global development village“, bei den Deutschen zum Thema Umwelt und Klima. Theresa und ihre Freunde staunten nicht schlecht, als sie im Zelt der Tschechen erfuhren, dass Pfadfinderorganisationen nach Niederschlagung des Prager Frühlings im Jahr 1968 für viele Jahre verboten waren, ihre Leiter ins Gefängnis kamen und sich durch Klopfzeichen nach dem Morsealphabet verständigten. Das konnten Theresa und ihre Freunde praktisch ausprobieren. Die Kulturen der verschiedenen Länder wurden jedoch auch an lustigen Beispielen dargestellt. So konnte man sich im britischen Zelt zusammen mit der Queen (aus Holz) fotografieren lassen. Die Mexikaner boten ausgezeichnetes Essen zum Weinen an, bei den Chinesen konnte man sich ein Tattoo mit chinesischen Tierkreiszeichen auf die Haut zaubern lassen, oder mit ägyptischen Jugendlichen konnte man tanzen, was Theresa besonders gefiel. Sie erzählte, dass die deutschen Mädchen gern tanzten, die Buben aber ihre Scheu erst am Abschlussabend überwanden. Sportlich gab es ein überaus reichliches Angebot. Theresa übte Mountainbiken, Skaten und Tauchen mit Sauerstoffgerät. Ein Konzert begeisterte sie, weil die Broadwaystars aus den Disney Filmen auftraten mit legendären Songs, etwa von Mary Poppins, Tarzan oder König der Löwen. „Damit bin ich aufgewachsen, – wow – die live zu erleben, das war unglaublich cool!“ Claudia Bernardoni ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (August 2019)
Straßenfeste – Gelegenheit für Begegnung und Information„Kommen denn noch neue Flüchtlinge in unsere Gemeinden?“ „Wie kann man jetzt noch helfen, ist nicht schon alles geregelt?“ Diese und ähnliche Fragen beantworten die Mitglieder des Helferkreises an ihrem Stand bei den örtlichen Straßenfesten. Manche der zu uns geflüchteten Menschen sind inzwischen selbst Mitglieder im Asylhelferkreis, und bereichern mit ihren Fertigkeiten den Helferkreis-Stand. So gab es schon musikalische Auftritte mit Gesang und Tanz, süße Kostproben aus den Heimatregionen. Mutige konnten sich Dread Locks flechten lassen. Interessierte Besucher haben Gelegenheit, sich persönlich mit Menschen aus vielen Ländern zu unterhalten und Info-Material mitzunehmen. Und nicht zuletzt kommen die Flüchtlinge selbst gerne als Besucher am Stand des Helferkreises vorbei und genießen die offene und heitere Atmosphäre auf den Straßenfesten. Sie können Kontakte zu Vereinen, Organisationen und Arbeitgebern knüpfen. Beim Rie-West-Fest des Gewerbeverbandes Hohenbrunn im Mai 2019 in Riemerling präsentierte ein afghanischer Familienvater seinen Buben stolz den Stand seines Arbeitgebers! Um eine der Fragen oben gleich hier zu beantworten: Ja, es werden zu Beginn des neuen Schuljahres wieder Lernpaten gesucht, für Kinder in Grundschulen, Realschulen, für Azubis, zur Vorbereitung auf Deutschprüfungen. Es werden Patinnen gesucht für Frauen und Mütter mit Kindern. Es werden Wohnungen gesucht für große Familien. Weitere Informationen dazu können Sie am Helferkreis-Stand auf dem Ottostraßenfest erhalten, am Samstag, den 7. September, ab 11 Uhr. Oder per E-Mail an info@helferkreis-asyl.com. Helferkreis-Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn ![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 8 (7): (Juni 2019)
Ein bayerischer SyrerAbdu, Jahrgang 1988, kommt aus dem syrischen Aleppo. Der Familie ging es gut. Abdu konnte eine englische Privatschule
mit Internat besuchen und nach dem Abschluss in Damaskus Betriebswirtschaft studieren. Nach vier Jahren machte er seinen
Bachelor und ging noch für ein Jahr ans Goethe-Institut, um die deutsche Sprache und Literatur zu studieren. Er legte die
Deutsch-Prüfung ab. Weil er drei Jahre lang mit deutschen Architekturstudenten in Damaskus zusammenwohnte, sprach er
fließend und mit um-fangreichem Wortschatz. Sogar ein Master-Studium in Hamburg war von der Familie für ihn als Grundstein
für seine Karriere geplant. Doch der Krieg machte diese Pläne zunichte. Aleppo war im Sommer 2012 Ziel schwerer Angriffe von
Assads Truppen: Dabei wurde auch das Haus von Abdus Familie zerstört. Abdu floh nach Istanbul, arbeitete dort für ein Reisebüro
und versuchte, ein Visum für das Studium in Deutschland zu bekommen. Vergeblich, denn er hatte keine Zeugnisse und Dokumente bei
sich. 2015 entschloss er sich, trotzdem nach Deutschland zu gehen.
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 7 (6): (Juni 2019)
Eine ganz normale FamilieNach seinem Abschluss der höheren Schule im Irak wurde der19-jährige Faris N. sofort als Sol-dat eingezogen und musste unter Diktator Saddam Hussein acht Jahre lang im ersten Golfkrieg zwischen dem Iran und Irak (1980-1988) kämpfen. Zwei Jahre später begann der Kuwait-Krieg (zweiter Golfkrieg 1990-1991), zu dem er erneut eingezogen wurde. Wieder zu Hause in Bagdad beschützte er als Soldat die chaldäische Kirchengemeinde. Er begleitete die Priester als Bodyguard. Nebenher betrieb er ein kleines Fuhrunternehmen. 1993 heiratete er seine Rita und sie bekamen vier Kinder. Rita erzählt: „Ich hat-te immer wieder große Ängste: Bagdad war zerbombt, Kinderwurden entführt und getötet, Eltern erpresst, Menschen auf der Straße ausgeraubt.“ Da fasste die Familie den Entschluss, das Land zu verlassen. Faris floh im November 2011 über die Türkei nach Griechenland und weiter auf dem Landweg bis nach Deutschland. Das kostete sehr viel
Geld. Glücklicherweise fand er in München Aufnahme bei seinem Bruder. Im Rahmen der Familienzusammenführung konnte Rita Ende2012 mit den
vier Kindern nach-kommen; die Familie war wiedervereint. Sie wurden als Flüchtlinge anerkannt und bekamen staatliche Unterstützung und Hilfe
von Verwandten, die schon länger in Deutschland lebten. Im April 2014 konnte die Familie in eine Wohnung in Ottobrunn ziehen.
Tochter Olfia (23) wird im Juni ihre Ausbildung als zahnmedizinische Fachangestellte in einer kieferorthopädischen Praxis beenden. Vor
kurzem hat sie ihren Führerschein gemacht, für den sielange gespart hat.
Der jüngere Sohn Joseph (12) hatte lange mit den Folgen der Umsiedlung zu kämpfen; er störte öfter im Unterricht. Lehrer und Eltern zeigten jedoch Verständnis und mittlerweile kommt er gut zurecht. In seiner Freizeit spielt Joseph gerne Fußball beim TSV Ottobrunn. Santa (10), die Kleinste, ist ein fröhliches Kind und eine gute, eifrige Schülerin. Zusammen mit Joseph lernte sie beim TSV
Hohenbrunn-Riemerling Schwimmen und beide machen bei den Ferienprogrammen und Sportcamps der Gemeinden mit.
Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Juni 2019)
Sicher in die Sommer-BadesaisonIm Herbst 2018 startete der TSV Riemerling im Riemerlinger Hallenbad wieder mit neuen Schwimmkursen für über 30 Flüchtlingskindern im Alter von 6 – 14 Jahren, in der Pinguin-, der Seepferdchen- und der Haie-Gruppe. Das Durchschnittsalter ist höher als in den üblichen Kinder-Schwimmkursen, durch wenig private Übungs-Möglichkeiten haben die Kinder hier ausreichend Zeit, sicher schwimmen zu lernen. Vor Ostern erhielten die begeisterten Kinder ihre Urkunden, für das Seepferdchen eine Medaille und in der Haie-Gruppe ein Vereins-T-Shirt. Im Mai konnten neue Kinder beginnen.
In den Heimatländern hatten viele Mütter der Kinder keinerlei Möglichkeiten, schwimmen zu lernen. Manche waren auf der Flucht in Booten traumatischen Situationen ausgesetzt. Damit sie die Angst vor dem Wasser verlieren, und ihre Kinder ins Freibad begleiten können, wurde im Winter ein zweiter Schwimmkurs in kleiner Gruppengröße und nur für Frauen im Schulschwimmbecken der Grundschule Lenbachallee durchgeführt. Das Phönix Sport Team stellt die Trainerin. Von viel Lachen in geschützter Umgebung war dieser Kurs begleitet, aber auch von Ängsten, die im Einzelfall auch bleiben können. Frauen und Kinder, die bisher nicht vom Helferkreis Asyl angesprochen wurden, können sich gerne beim Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn melden, per E-Mail info@helferkreis-asyl.com. Im Herbst 2019 werden die Schwimmkurse fortgeführt. Helferkreis-Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 6 (5): (April 2019)
Motivierte AuszubildendeIm vergangenen Jahr haben Schülerpaten des Helferkreises Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn zwei jungen Schulabgängern der Mittelschule geholfen,
einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Erfahrungen waren ganz unterschiedlich. Sowohl der damals 17- jährige Afghane Eman als auch die
15-jährige Jasmine aus Uganda hatten ihren Quali-Abschluss im ersten Durchgang bestanden; und das nach nur dreieinhalb Jahren Aufenthalt in
Deutschland. Beide waren mit Blick auf einen Ausbildungsplatz hochmotiviert.
Also machte er sich zusammen mit den Schulpaten vom Helferkreis auf die Suche; Stellenanzeigen gab es reichlich. Wenn Praxen in der Nähe waren, brachte Eman seine Bewerbungen meist selbst vorbei. Nach fünf Monaten intensiver Suche hatte der junge Afghane endlich Erfolg. Seit September 2018 ist er Azubi in einer Münchner Zahnarztpraxis. Sie wird von einer Frau geführt. In den meisten Fällen bekam er jedoch nicht einmal eine Antwort auf seine Bewerbung; auch auf Nachfrage nicht. Auch stellte Eman fest,
dass der Beruf des zahnmedizinischen Fachangestellten sehr frauen-dominiert ist. Mit seiner Ausbildungspraxis ist Eman jedoch sehr glücklich;
er hat die Probezeit gut bestanden. MO (Foto: privat)
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (März 2019)
Fest der Kulturen 2019Am 17. März 2019 hat der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn am 7. Fest der Kulturen teilgenommen, das wie zuvor die Agenda Ottobrunn-Neubiberg veranstaltete. Unser Stand, reich ausgestattet mit Informationsmaterial und dekorativen Stücken aus den Herkunftsländern der Flüchtlinge, war wieder ein Anziehungspunkt für Besucher beim Markt der Initiativen und Kulturen. Viele Helfer, aber auch viele Flüchtlinge betreuten den Stand und beteiligten sich an den Gesprächen mit den Besuchern. Ein besonderes Angebot waren Proben von Fruchtblättern – Früchte aufs Wesentliche reduziert – des Start-Up-Unternehmens „Fruchtschmaus“, das von einer Russin aus dem Kreis unserer anerkannten Flüchtlinge mitbegründet wurde. Neu war dies Jahr ein Informationsstand über Kamerun. Er war von einem kamerunischen Arzt und seiner Frau, die mit dem Helferkreis kooperieren, mit ausgerichtet worden. Neben uigurischen und mongolischen Darbietungen auf der Bühne, legten ein kamerunscher Mini-Tanz-Workshop und der Kamerun-Stand Zeugnis ab für die ständige Erweiterung des interkulturellen Horizonts in unserer Region.
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 5 (4): (Februar 2019)
»Viel gewonnen – viel verloren«Die junge Studentin Fatemeh F. hatte große Träume: Sie studierte an der Universität Teheran den Masterstudiengang Erziehungswissenschaften
und wollte nach dem Abschluss, der kurz bevorstand, in der Organisation des iranischen Bildungssystems arbeiten. Doch daraus wurde nichts.
Sie interessierte sich zu sehr für das Christentum. Mit Studienfreunden traf sie sich regelmäßig, um mehr darüber zu erfahren und Unterschiede
zum Islam zu diskutieren. Doch auf Abkehr vom Islam steht im Iran die Todesstrafe. Wenn man denunziert wird, oder sobald die Revolutionswächter
etwas erfahren, droht ein Eintrag ins Führungszeugnis. Dieser hat ein Studienverbot zur Folge – oder Schlimmeres. Als die Situation für Fatemeh
brenzlig wurde, halfen ihre Brüder ihr, den Iran zu verlassen. Im Jahr 2012 kam Fatemeh nach Ottobrunn.
Für Ziele zu kämpfen – allen Widrigkeiten zum Trotz – ist für Fatemeh eine Art Leitthema gewor-den. Ihr nächstes Ziel ist ein Studium der Erziehungswissenschaften an einer Fachhoch¬schule. Momentan ist sie Gruppenleiterin in einer evangelischen Kinderkrippe. Da helfen ihr ihre Erfahrungen als Migarantin: Sie unterstützt Kinder und Eltern mit Migrationshintergrund und vermittelt, wenn es kulturelle Probleme gibt. Zum Ausgleich treibt sie gerne Sport und trifft sich mit Freunden aus aller Welt. Und bald kann sie hoffentlich ihr Studium fortsetzen. Ulla Wolf / MO ![]() (Foto: privat) („Mein Ottobrunn“, 02/2019, Seite 23, „Gemeindeblatt Hohenbrunn“, 04/2019, Seite 54) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Januar 2019)
Über‘n Tellerrand geschaut - Syrisch-kurdische Familie lud zum Essen einNachbarn und Freunde aus dem Helferkreis waren die Gäste. Gleich zu Anfang erfuhren die Anwesenden, dass eine mit der Familie sehr vertraute Nachbarin am Vortag ihren 80. Geburtstag feierte. So konnten sie ihr ein Geburtstagsständchen bringen. Das Buffet im Flur der gemütlich eingerichteten Wohnung war reich gefüllt mit köstlichen, orientalischen Speisen, die man auch als Bestandteil des Hauptgangs isst. Mutter Rawan (37) und ihre beiden Söhne, Ahmad (17) und Reschad (12), haben gekocht und gebacken. Die Chefköchin Rawan erschien noch mit einer großen Platte gebratener Hühnerschenkel auf gewürztem Reis. Zum Nachtisch gab es vielfältige Gebäckstücke und ein raffiniert zubereitetes Kürbisdessert. Kein Wunder, dass die Gespräche lebhaft waren. Rawan und Ahmad haben uns ein typisch kurdisches Rezept verraten:
Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Januar 2019)
Jahresbericht 2018Im sechsten Jahr seines Bestehens begleitete der Helferkreis ca. 260 Flüchtlinge in Ottobrunn, Riemerling und Hohenbrunn. Dazu gehören an die 40 Familien mit über 100 Kindern. Zu 48 Unbegleiteten Minderjährigen in Wohngruppen verschiedener Träger bestand in Einzelfällen Kontakt (Fußballmannschaft, Nachhilfe, Unterstützung bei Ausbildungsplatzsuche). Die Flüchtlinge wohnen in 12 dezentralen Asylbewerberunterkünften des Landratsamtes, in 5 Wohngruppen für minderjährige Flüchtlinge sowie in eigenen Wohnungen. Zusätzlich werden 8 Familien mit 19 Kindern und einige Alleinstehende, die in Nachbargemeinden gezogen sind, weiterhin von ihren Paten begleitet. Die zu uns geflüchteten Menschen kommen aus Afghanistan, Syrien, Iran, Irak, Somalia, Pakistan, Nigeria, Uganda, Senegal, Eritrea, Russland, Ukraine, Indonesien, Jordanien, Myanmar. 2018 lag der Schwerpunkt unserer Hilfe für anerkannte Flüchtlinge auf der Vertiefung der Integration und der Vorbereitung auf den Erwerb eines unbefristeten Aufenthaltsrechts. 2018 erhielten auch noch Geflüchtete aus Afghanistan eine Aufenthaltserlaubnis, nachdem die Mitwirkungspflichten bei Dokumenten leichter zu erfüllen waren. Schätzungsweise besitzen ¾ der zu uns Geflüchteten inzwischen eine Aufenthaltserlaubnis. Viele von ihnen machen eine Ausbildung oder arbeiten, Frauen mit kleinen Kindern in Teilzeit. Unter den Geflüchteten, deren Asylverfahren noch nicht beendet ist und die auf den Ausgang von Klageverfahren warten, befinden sich einige nigerianische Familien. Geflüchtete aus sicheren Herkunftsländern, aber auch aus der Ukraine und aus Nigeria sind zunehmend auf das Visumverfahren verwiesen worden, nämlich die zeitweise Rückkehr ins Herkunftsland und die Beantragung eines Arbeitsvisums bei der Deutschen Botschaft. Der Weg zum Aufenthaltsrecht in der Bundesrepublik wird bei Erfolg über die Arbeitsmigration führen. Integration durch Sprache und Arbeit
Integration durch Teilhabe am sozialen Leben
Zu- und Weg-Züge
Entwicklung im Helferkreis
„Die Flüchtlinge sind keine Zahlen. Sie sind Personen: Sie haben Gesichter, Namen, Geschichten – und als solche müssen sie behandelt werden“. Papst Franziskus, Tweet, 11.4.2016. Dieses Eingehen auf den Einzelnen, seine Hoffnung, Erfahrungen, Talente prägt wesentlich die Arbeit unseres Helferkreises. Für anerkannte Familien, Alleinerziehende mit Kindern und Auszubildende, die sich in unseren Gemeinden gut integriert haben, sucht der Helferkreis weiter nach Wohnraum. Bitte melden Sie sich bei Diakon Stocker, Tel. 089 / 42 00 179 - 01, E-Mail:KStocker@ebmuc.de, wenn Sie dazu Auskünfte wünschen oder helfen können. Mit Geldspenden von Privatpersonen, Organisationen und Gemeinden können Angebote für Flüchtlinge finanziert werden, in Notlagen kann individuell und unbürokratisch geholfen werden. Dafür danken wir allen Spendern herzlich! Heidi Maurer und Claudia Bernardoni Sprecherinnen im Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn ![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 4 (3): (Dezember 2018)
Auf Umwegen zur AusbildungSamba G. aus dem Senegal, heute 40 Jahre alt und seit zwei Jahren Azubi in einem Hohenbrunner Gartenbaubetrieb, lebt seit fünf Jahren hier.
Er ist einer der wenigen, die den Sprung vom ausreisepflichtigen Flüchtling zur künftigen Fachkraft mit Arbeitsvisum geschafft hat.
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 3: (Oktober 2018)
Durch Fleiß zum ErfolgAhmad Q. kam 2013 aus Afghanistan nach Deutschland. Zuvor war er mit seiner Familie in den Iran geflohen, um zu überleben. Da Afghanen dort
illegal sind, wurde er auch hier benachteiligt und verfolgt. Als Ahmad in Deutschland ankam, hatte der heute 26-Jährige nur vier Jahre lang
die Schule besucht. Die Schrift, die Sprache – alles war ihm fremd. Eine Sache konnte er jedoch besser als andere Schüler: auswendiglernen –
viel, schnell, mit großem Einsatz und noch größerem Erfolg: Nach zweieinhalb Jahren hatte er bereits den qualifizierenden Mittelschulabschluss
geschafft, und sein Deutsch war so gut, dass er eine Ausbildung als Koch beginnen konnte. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (September 2018)
Über‘n Tellerrand geschaut mit afghanischem MenüRoqaya und Nadja, zwei Frauen, die mit ihren Familien seit mehreren Jahren hier leben, Roqaya mit Ehemann Ali, einer fünfjährigen Tochter und einem vierjährigen Sohn; Nadja mit Ehemann Mohammad, einer 12jährigen Tochter und einem 10jährigen Sohn, wollten sich schon lange bei allen, die ihnen in Ottobrunn und Umgebung geholfen haben, bedanken. Die Patin beider Familien aus dem Helferkreis Asyl und erprobte Organisatorin bei den verschiedensten Gelegenheiten, schlug ihnen vor, im Rahmen des Helferkreis-Projekts Über’n Tellerrand ein afghanisches Menü auszurichten und Unterstützer/innen; Freunde und Nachbarn einzuladen. Aber zunächst mussten beide noch die Prüfung Deutsch B 2 ablegen und die dringendsten Probleme der Integration wie Kindegarten und Schulbesuch der Kinder regeln, oder gar wie Nadja stundenweise einer Berufstätigkeit nachgehen. Ende Juni 2018 war es soweit: Man einigte sich über Vorlieben und Gerichte und beide Frauen kauften in München bei einschlägigen Geschäften ein: Fleisch und Gemüse beim Türken, Reis, Gewürze, Mandeln und Zutaten für die Süßspeisen in einem afghanischen Geschäft. Im Pfarrsaal von St. Magdalena waren die Tische sommerlich festlich in hellem Grün gedeckt. Das Essen stand in großen chafing dishes auf den Buffettischen, professionell warm gehalten und sorgfältig in Vorspeisen, Hauptgericht und Nachspeise getrennt. Die Gäste, mehrere Helferkreismitglieder mit ihren jeweiligen Partnern, der Arbeitgeber des Bürojobs von Nadja, die Leiterin der Klawotte Kinder & kreativ, für die Nadja und Roqaya im vorigen Winter phantasievolle Taschen aus gespendeten Stoffresten genäht hatten, sowie Schulfreundin Helena von Roqayas Tochter Zahra mit ihren Eltern. Die Gäste saßen wie im Restaurant an Tischen zusammen, unterhielten sich und holten sich die Leckerbissen vom Buffet:
Als Vorspeise gab es Avocado-Salat, dann einen afghanischen Salat mit rohem Gemüse, ein Chutney und Mantoo (Teigtaschen mit
frischem Korianderblättern, roten Linsen und Joghurt). Als Hauptgericht gab es unter anderem zum nacheinander Kosten oder
kräftig Zulangen: Kabuli pilau (Reis mit Rosinen, Pistazien, Lammfleisch und Karotten); Zereshke polo (Reis auf iranische
Art mit Safran und bei uns ungebräuchlichen, süß-sauren Beerenfrüchten) und Kotlet (Lammkotlette mit gebratenen Kartoffeln).
Wer nach diesem reichhaltigen Menü schon streikte, war selbst schuld, denn die Wassermelone zum Nachtisch war bei der Wärme
erfrischend und Ghatab (Teigtaschen mit Pistazien und Mandeln) und Goshe FU (Blätterteiggebäck) stellten einen runden
Abschluss dar. Ein gelungener Abend für Gäste und Gastgeber.
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 2: (September 2018)
Vor dem IS geflüchtetMohammad A. und seine Frau Rawan S. stammen aus einem von Kurden bewohnten Stadtteil der syrischen Stadt Aleppo. Das Paar lebte jedoch
zuletzt mit seinen beiden Söhnen in der Stadt Rakka, die zu einer Hochburg des »Islamischen Staates« (IS) in Nordsyrien wurde. Bevor der
IS kam, arbeitete Vater Mohammad als Elektriker bei der Stadtverwaltung, Mutter Rawan in einem Kindergarten. Sie waren eine gut situierte
kurdische Familie mit kleinem Immobilienbesitz. Nachdem der IS die Stadt 2013 eingenommen und die Stadtverwaltung zerstört hatte, konnte
Mohammad die Familie zunächst mit einem kleinen Laden für Elektrozubehör durchbringen, aber die Zwänge des sozialen Lebens unter islamistischer
Herrschaft waren schwer zu ertragen. Rawan musste eine schwarze Burka tragen. Ihre Sicht wurde nicht nur durch das Augengitter, sondern auch
durch zwei weitere Schichten von Tüchern behindert. Auch konnte sie das Haus kaum verlassen; ihr Mann musste einkaufen. Die Kinder durften
nicht zur Schule gehen. Nach einem ersten Fluchtversuch wurden sie als Kurden nicht mehr in Rakka geduldet und flohen endgültig; zunächst
zu Verwandten nach Erbil im Nordirak. Später setzten sie die Flucht fort: Erste Station war die Türkei. Es folgte eine riskante Fahrt im
überfüllten Schlauchboot auf die Insel Chios, von dort weiter auf das griechische Festland und über Mazedonien und Serbien bis nach Ungarn
und dann nach Deutschland. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (August 2018:)
Fünf Jahre Spielervereinigung Ramasuri2013 gab es in Ottobrunn ein Fußballturnier für Flüchtlinge. Es mangelte an allem: am Equipment, an Sprachkenntnissen, an Erfahrung. Mit viel Mut gelang es, den Flüchtlingen eine Abwechslung vom grauen Alltag zu verschaffen. Aus diesem Turnier ist eine Spielervereinigung namens Ramasuri entstanden, die in diesem Sommer ihr fünfjähriges Bestehen feiert. Ramasuri bedeutet auf bayerisch Durcheinander und beruht auf den vielen Herkunftsländern unserer Spieler: Afghanistan, Eritrea, Mali, Nigeria, Senegal, Somalia, Südafrika, Syrien und auch immer wieder deutsche Spieler. Mittlerweile haben wir so etwas wie Tradition aufgebaut: Fast jeden Samstag Training, Teilnahme an ein paar Turnieren, ein Trainingslager im August und die Weihnachtsfeier. Die Spieler sind zwischen 18 und 30 Jahren alt, alleinstehend. Die Männer und jungen Burschen sind mir, der Trainerin, stets mit Respekt begegnet, so wie auch ich ihnen respektvoll gegenüberstehe. So habe ich in den Jahren unseres Zusammenseins an ihrem Leben teilnehmen dürfen. Ich habe erlebt, wie diese jungen Menschen, die erschöpft, ängstlich und traumatisiert hier angekommen sind, sich wieder aufgerappelt haben. Die deutsche Sprache gelernt haben, den Schulbesuch genossen haben („zu Hause musste ich die Schule verlassen, als ich schreiben gelernt hatte“). Ich habe gesehen, wie sie sich mittels Praktikumsplätzen für Berufe entschieden haben, die ihnen bis dato völlig unbekannt waren. Ich habe auch schon feiern dürfen, dass Ausbildungen abgeschlossen, die Zulassung für die FOS erreicht wurde. Ich habe beobachtet, wie aus Jungen Männer wurden, wie sie in ihre Heimatsprachen deutsche Wörter wie Meinungsfreiheit importierten, diese Freiheit auch zu schätzen lernten. Wie sie über unterschiedliche Religionen philosophierten und über die Rolle der Frau in Deutschland nachdachten („die deutschen Frauen müssen viel mehr arbeiten als unsere zu Hause“). Wie sie sich über die Entdeckung freuten, dass man auch bei uns das Damespiel kennt. Wie sie vieles aus unserer Kultur annahmen, vieles aus ihrer eigenen zu hinterfragen begannen. So wie auch ich in diesen fünf Jahren gelernt habe, manche meiner Denkweisen als Vorurteil zu erkennen. Wir sind in den Jahren aneinander gewachsen, haben gelernt über den Tellerrand zu schauen, Toleranz zu üben und uns in einer
neuen Welt zu bewegen: die Männer in der deutschen Sprache und Kultur und ich in der Fußballwelt. Es war nicht immer einfach,
die verschiedenen Sprachen, Kulturen, Religionen, Gewohnheiten und Erfahrungen unter einen Hut zu bringen.
Aber wir haben es geschafft!
![]() Helferkreis Asyl: Gelungene Integration – Teil 1: (Juli 2018)
Vom Hilfsbedürftigen zum HelferRony G. (Name ist der Redaktion bekannt) stammt aus einem Dorf im Nordosten Syriens. Vor dem Krieg lebte dort eine religiös
gemischte Bevölkerung friedlich zusammen: assyrische, syrische und orthodoxe Christen, Jesiden und kurdische Muslime. Rony studierte
bis zum Sommer 2012 an der Universität von Damaskus vier Jahre Englisch und Arabisch. Er wollte Dolmetscher werden, musste jedoch vor
Abschluss des Studiums wegen des Krieges nach Deutschland fliehen. Seine Eltern versuchten noch, in der Heimat auszuharren, aber auch
sie mussten 2014 – nach dem Einfall des IS – ihr Dorf verlassen. Sie leben heute mit Ronys Schwester und seinem älteren Bruder in Hessen;
sein jüngerer Bruder ist nach Australien emigriert. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (8.4.2018)
Der Helferkreis auf dem Fest der Kulturen 2018Auch das sechste Fest der Kulturen am achten April im Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn war ein voller Erfolg für die Veranstalter und unseren Helferkreis sowohl auf der Bühne als auch mit unserem dekorativen Stand beim Markt der Initiativen. Im Bühnenprogramm traten die Musiker und Flüchtlinge aus Afghanistan Amir Ahmadi und Surush Ahmadi auf. Sie spielten zu Anfang vor der Begrüßung durch die Bürgermeister Loderer und Heiland und durch Aniko Balazs, die für die Veranstalter sprach, sowie gleich wieder danach, sodass sie die volle Aufmerksamkeit des Publikums genossen. Die Unterstützung durch eine günstige Platzierung hätten sie jedoch nicht nötig gehabt. Amir spielte auf dem Keyboard traditionelle afghanische Volksmusik und sang dazu, Surush begleitete ihn auf seinen Trommeln. Zu einer Hochzeitsmusik begannen eine afghanische Männerflüchtlingsgruppe und zwei Frauen spontan zu tanzen. Viel Applaus belohnte alle. Amir ist gerade 17 Jahre geworden, er ist Hazara aus der Provinz Baghlan, mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen und macht hier eine Ausbildung zum Lackierer. In Afghanistan hatte er keinen Musikunterricht, weil es in der Schule keinen gab. Und in Gegenden, die unter dem Einfluss der Taliban stehen, ist Musik als verpöntes weltliches Vergnügen verboten. Er hat zwar in zwei Jahren Schule lesen und schreiben gelernt, aber danach bei seinem Vater auf dem Feld gearbeitet. In München hat er Musikunterricht bei einem afghanischen Lehrer für Keyboard und afghanisches Harmonium genommen. Aber Noten? Ich höre und merke es mir einfach, erklärt er und ergänzt: Natürlich unterscheidet sich die Musik der Pashtunen von der der Hazara oder der Tadschikken. Nicht nur in der Sprache, sondern auch im Stil. Ich spiele aber alles und unterscheide nicht, ich habe Respekt vor jeder Kultur. Surush ist 19 Jahre alt, auch er Hazara aus der Provinz Baghlan (die beiden sind nicht miteinander verwandt). Auch er ist seit mehreren Jahren in Deutschland und macht eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Surush hat gleichfalls bei dem afghanischen Musiklehrer in München Unterricht genommen, für das Trommeln auf der „tabla“. Genau wie Amir ist er der einzige Musiker in seiner Familie. Er sagt: Musik ist mir sehr wichtig. Meine tabla ist wie mein Freund, mein bester Freund. Er möchte mit Amir gemeinsam noch öfter auftreten. Manchmal werden sie zu Hochzeiten gebeten oder spielen auf den Treffen der Fußballmannschaft Ramasuri, die Brigitte Barthmann organisiert, die auch beiden Musiker seit Jahren betreut.
Der Helferkreis-Stand im Rahmen des Markts der Initiativen zeichnete sich nicht nur durch Fotowände und eine reiche Dekoration
mit volkskundlichen Objekten und Informationsmaterial aus, sondern war während des gesamten Festprogramms sehr gut besucht.
Zahlreiche Helferinnen und Helfer, die Gespräche mit vielen Gästen führten und immer wieder die von ihnen betreuten Flüchtlinge
begrüßen konnten, berichteten, dass sie zu dieser Gelegenheit keine kritischen oder gar ablehnenden Stimmen zur Flüchtlingsarbeit
hörten, sondern im Gegenteil anhaltendes Interesse spürten. Unser Dank für die Organisation unseres Teils am Fest der Kulturen
gebührt Dorothea Blässing. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (9.3.2018)
Fest zum fünfjährigen Bestehen des Helferkreises Asyl Ottobrunn/HohenbrunnIm Herbst 2012, als die ersten Flüchtlinge in Ottobrunn eingetroffen und tatkräftig von der Gemeinde Ottobrunn vor allem in der Joseph-Seliger-Siedlung untergebracht worden waren, fand sich eine kleine Gruppe in der Pfarrei St. Magdalena zusammen, um die Flüchtlinge zu unterstützen. Aus dieser Initiativgruppe hat sich unser Helferkreis entwickelt und fünf Jahre lang engagiert gearbeitet. Das wollten wir feiern und luden am 09.03.2018 zu einem Abend mit Vortrag und Fest-Buffet in den Pfarrsaal von St. Otto in Ottobrunn ein. Diakon Karl Stocker, seit Anfang an der Leiter unseres Helferkreises, begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter Bürgermeister Loderer, die Sozialbtreuer/innen der Caritas, den Leiter und die stellvertretende Leiterin der Volkshochschule SüdOst, die Leiterinnen der beiden Klawotten, einige Vermieter von Wohnungen an anerkannte Flüchtlinge und ein engagierter Asylanwalt. Er erinnerte an unsere bewegte Geschichte als stetig anwachsender Kreis, der auch durch den Austausch auf regelmäßigen Treffen die unterschiedlichen Anforderungen durch Flüchtlinge aller Altersgruppen und vieler Herkunftsländer bisher bewältigen konnte. Heidi Maurer, ehrenamtliche Sprecherin, sprach von dem starken Zusammenhalt, von der emotionalen und humanitären Motivation der Helferinnen und Helfer, der guten Atmosphäre bei den Treffen und in der Zusammenarbeit und dankte für die Unterstützung von Seiten der Gemeinden, Organisationen und Vereine vor Ort. Sie berichtete, dass wir heute ca. 120 Jugendliche, Frauen und Männer zählen; dass unser jüngster Helfer bereits mit 10 Jahren in Begleitung seiner Mutter Kinder im Kirchenasyl besucht hat, dass unsere ältesten Mitglieder 85 Jahre alt sind, und dass auch zehn Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien, Jordanien, dem Senegal Mitglieder sind und anderen Flüchtlingen helfen. Sie rief uns ein Zitat des Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck von 2014 in Erinnerung, das eine gute Überleitung zum folgenden Vortrag bildete: ….“zu den Tragödien… können wir nicht schweigen, wenn wir unsere eigenen Werte ernst nehmen“. Claudia Bernardoni, zweite ehrenamtliche Sprecherin, stellte den Referenten des Abends, einen Orientalisten, Politologen und wissenschaftlichen Bibliothekar an der Staatsbibliothek München vor. Sie erklärte, dass wir den Vorderen Orient als Vortragsthema gewählt hatten, weil Syrien und Irak seit dem Jahr 2016 die Hauptherkunftsländer der Flüchtlinge auch hier bei uns waren, und unsere Aktivitäten insofern durch das Weltgeschehen geprägt werden. Sie fand, dass die Tragödie des Kriegs im Vorderen Orient uns in Einzelschicksalen, das heißt allerdings auch in Schlaglichtern, vor Augen steht, wir jedoch ein Gesamtbild für ein Mehr an Verständnis und Einfühlungsvermögen brauchen.
Robert Staudigl kam dieser Aufgabe mit beeindruckender Klarheit und Prägnanz nach. Er zeigte, dass die Zerstörung der ältesten Kultur, die auch für unsere europäische Entwicklung entscheidende Impulse gegeben hat, und dass die menschliche Tragödie in der gesamten Region keineswegs ohne das Zutun der westlichen Welt zustande gekommen sind. Im Gegenteil, der Angriff der Amerikaner unter einem ungerechtfertigten Vorwand auf den Irak hat zwar den Sturz Saddam Husseins zur Folge gehabt, andererseits aber auch die Begründung des Islamischen Staates durch Saddams Geheimdienstleute und den Feldzug des IS in Syrien. Damit war der Grund für das heutige Schlachtfeld verschiedener Welt- und Regionalmächte gelegt. Von den Russen, den Iranern und Assad über die Saudis bis hin zur Türkei versuchen sie, dort ihre Interessen durchzusetzen, ihre Einflusszonen zu vergrößern oder verkaufen Waffen wie Deutschland. Er machte klar, dass der Islam nur einen „moralischen“ Deckmantel für die Anwerbung von Jihadsten und damit für Krieg, Terror und Eroberung darstellt und abgesehen von den lokalen Verheerungen auch zu einer tiefen Feindschaft zwischen Sunniten und Schiiten geführt hat. Die Hoffnung auf Frieden in einer so verzweifelten Lage ist seiner Meinung nach dennoch nicht illusionär, aber dazu müssten viele Beteiligte konkrete kleine Schritte der Vertrauensbildung und Versöhnung für eine sehr lange Zeit gehen. Der Referent wurde noch lange, während das Buffet eröffnet war, von begeisterten und diskutierfreudigen Zuhörern umringt. Köche für unser reichhaltiges Buffet waren Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak. Bei einem Glas Rotwein aus der Beeka-Ebene im
Libanon, einem Bier oder einem nicht-alkoholischen Getränk fanden noch viele angeregte Gespräche statt. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (Januar 2018)
Jahresbericht 2017Im fünften Jahr seines Bestehens begleitete der Helferkreis ca. 280 Flüchtlinge, darunter 120 Kinder und Jugendliche. Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia, Eritrea, Nigeria und Senegal sind die Heimatländer unserer Flüchtlinge. 2017 hat sich der Schwerpunkt unserer Hilfe von der Ankunft und Versorgung hin zur Integration verändert, für Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge. Integration durch Sprache und Arbeit
Integration durch Teilhabe am sozialen Leben
Vermehrte Asylentscheidungen Eine Reihe von Entscheidungen in lange anstehenden Asylverfahren ist vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge getroffen wurden.
In einigen Fällen wurde der rechtlich zulässige Klageweg beschritten, aber in anderen Fällen wurden bisher nicht berücksichtigte
Schutzgründe anerkannt. Ganze Familien konnten und können daraufhin eine Aufenthaltserlaubnis erhalten.
Zu- und Weg-Züge
Kontinuität im Helferkreis
Heidi Maurer und Dr. Claudia Bernardoni Sprecherinnen im Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (Dezember 2017)
Flucht und SchwangerschaftZu jedem Weihnachtsfest hören wir in den Kirchen die Geschichte von Josef, der sich mit seiner hochschwangeren Frau Maria auf Befehl des Machthabers auf den beschwerlichen Weg nach Bethlehem machen muss, in die Fremde. Nach der Geburt des Sohnes flieht das Paar weiter nach Ägypten, um das Leben ihres Kindes zu retten. Viele Frauen sind in den letzten Jahren nach Deutschland geflohen, um hier Schutz zu suchen. Sie sind vor Krieg, Terror und Unterdrückung geflohen, haben Gewalt, auch sexuelle Gewalt im Heimatland oder auf der Flucht erlebt. Manche sind Opfer von Menschenhändlern. Schwangere Frauen fliehen mit ihren Kindern, kriegsbedingt ohne ihre Ehemänner. Frauen werden auf der Flucht oder nach ihrer Ankunft in Deutschland schwanger. Die traumatisierten Frauen stehen vor der großen Herausforderung, in einem fremden Land, fern von Familien, Freunden und Traditionen, ohne ausreichende Sprachkenntnisse, ohne Informationen lesen zu können, ein Kind zur Welt bringen zu müssen. Alleinerziehende wissen nicht, wohin mit den eigenen Kindern, wenn sie zur Geburt in die Klinik gehen. Neben den Sozialarbeitern und Behörden sind es immer wieder Patinnen aus dem Helferkreis Asyl, die Frauen in dieser Extrem-Situation zur Geburt begleiten und in der Zeit davor und danach als „Vertrauensperson“ unterstützen. Einige Helferinnen aus unseren Gemeinden berichten über ihre Erlebnisse: „Eine Stunde vor dem terminierten Kaiserschnitt hat der Vater mit der werdenden Mutter im Krankenhaus intensiv gebetet, es war
eine ganz starke Kraft im Gebet zu spüren. Am Ende hat er mich, die Patin, gefragt „Bist du ok?“ Ich durfte dann als Patin beim
Kaiserschnitt dabei sein - ausnahmsweise, sonst darf ja immer nur eine Person mit rein. Vermutlich gerade wegen des Asyl-Hintergrundes,
um bei der sprachlichen Verständigung zu unterstützen. Der Vater hat während der Operation Händchen gehalten und gebetet, ich
habe die Spuckschüssel gehalten und der Mutter Mut zugesprochen.“ „Joy wurde direkt aus der Behörde mit starken Wehen ins Krankenhaus gebracht, ihr 2jähriger Sohn kam in eine Kurzzeit-Pflege. Die
Mutter rief mich während der Geburt voller Panik aus dem Krankenhaus an, weil sie nicht wusste, wo ihr Sohn war. Nach vielen
Telefonaten konnte ich ihr versichern, dass ihr Sohn gut aufgehoben ist. Als er nach wenigen Tagen zur Mutter und der neugeborenen
Schwester zurückgebracht wurde, fehlte der Kinderwagen. Auch hier telefonierte ich von Stelle zu Stelle, bis der Aufenthaltsort
des Wagens feststand.“ „Ganz problematisch war es, als die Frühwehen einsetzten und das in der beengten Mehrbett- Zimmer-Wohnsituation nicht mehr zu verbergen war. In der Nacht, in der wir uns auf den Weg zum Kreißsaal machten, wollte man uns dort wieder wegschicken – mit einem kleinen Aufstand konnten wir erreichen, dass wir bleiben durften.“ „Die Geburt war vermutlich wie jede andere Geburt auch. Als Helferin kann ich der Schwangeren alles Gute tun, was die Partner normalerweise leisten. Den Rücken massieren, fürs leibliche Wohl sorgen, Treppen hoch und runter steigen, Wehen anregen, Sorgen und Ängste aufnehmen und vor allem mit den Hebammen und Ärzten im Kontakt stehen, wenn die deutsche Sprache bei der Schwangeren noch nicht ausreicht. Nachdem das Kind zur Welt kam, durfte ich als Patin die Nabelschnur durchtrennen, dem Kind das erste Bad gönnen. Die ersten Stunden war es in meinen Armen, denn die Mutter wurde versorgt und war froh, dass sie beruhigt ausschlafen konnte. Direkt nach der Geburt sagte die Mutter zu mir "Ich weiß nicht, was ich ohne Dich gemacht hätte“. „In der Schwangerschaft und nach der Geburt halten die Schwangeren es mit Riten, die sie aus ihrem Heimatland kennen. So werden bestimmte stärkende Lebensmittel in Afrika-Shops gekauft. Die ersten 40 Tage nach der Geburt werden weitestgehend im Bett zugebracht, von dort werden die Gratulanten empfangen und der Haushalt dirigiert“ „Nach der Geburt lag die Mutter mit dem Baby im Krankenhaus zusammen mit anderen Müttern im Drei-Bett-Zimmer. Sie war mit dem Baby ständig umlagert, alle, aber wirklich alle Freundinnen und Angehörige kommen zu Besuch um zu gratulieren. Als wir die Mutter nach einigen Tagen mit dem Baby nach Hause brachten, roch es in der ganzen Unterkunft feierlich nach Weihrauch. Alle Mit-bewohnerinnen hatten sich ihre bunten Festgewänder angezogen. 40 Tage nach der Geburt wurde ein weiteres traditionelles Fest gefeiert. Dazu gibt es eine Torte, das Baby wird festlich gekleidet, und mitten auf die Festtafel, zwischen die Speisen gelegt.“ „Bedingt durch das trockene und heiße Klima werden die Babys im Herkunftsland täglich am ganzen Körper eingeölt, um die Haut zu schützen. Daran wird auch bei uns festgehalten. Das Öl und die Cremes dazu werden extra in Afrika-Shops am Hauptbahnhof eingekauft, bis über die Augenlider glänzt das gepflegte Baby.“ Die Helferkreis-Patinnen bringen Verständnis auf für die Situation und die Ängste der Frauen und zeigen Offenheit für ungewohnte
Riten und Vorstellungen, die zur Kultur in ihren Herkunftsländern gehören. Was uns Menschen, egal welcher Herkunft, verbindet,
spricht eine Helferin aus „Das Erlebnis, bei der Geburt eines neuen Menschenkindes hautnah dabei zu sein, ist emotional überwältigend!“
![]() 4. Asylgipfel in Oberbayern (8.7.2017)Der Veranstalter "www.asyl.bayern" organisierte in der Karmelitenkirche
in München das 4. Gipfeltreffen. Eine ausführliche Information zu diesem Treffen findet man beispielsweise bei der
“Politische Bildung Schwaben”
Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (23.06.2017)
Länderabend - Flucht aus Afrikaso der Titel des letzten der Abende über Herkunftsländer von Flüchtlingen, die der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn gemeinsam mit der Volkshochschule SüdOst am 23. Juni im Wolf-Ferrari-Haus veranstaltet hat. Diesmal ging es um einen ganzen Kontinent, bzw. um das Beispiel von zwei afrikanischen Ländern, aus der die meisten der in Ottobrunn und Hohenbrunn lebenden Flüchtlinge stammen: Nigeria im Westen und Somalia im Osten. Trotz des afrikanischen Klimas auch bei uns kamen viele Besucher und traditionell gekleidete Flüchtlinge ins Wolf-Ferrari-Haus. Zur Begrüßung sprachen die Bürgermeister von Ottobrunn und Neubiberg, Thomas Loderer und Günter Heyland, Christof Schulz, der Leiter der Volkshochschule, und Diakon Karl Stocker, der Leiter des Helferkreises Asyl. Bürgermeister Loderer erntete viel Beifall für seine Ankündigung, dass der diesjährige Erlös aus der Versteigerung der Fundsachen im Wolf-Ferrari-Haus dem Helferkreis gespendet werden soll. Claudia Bernardoni, ehrenamtliche Sprecherin im Helferkreis, moderierte nach einem kurzen Überblick über die Geschichte Afrikas die Diskussion. Uche Akpulu, Mitarbeiter des Bayerischen Flüchtlingsrats, stellte Nigeria vor, ein Land, dessen wirtschaftlicher Aufstieg durch den gesunkenen Ölpreis geschwächt, durch Korruption und Terror jedoch viel verheerender getroffen wird. Mohamed Ali, Kulturdolmetscher aus Somalia ,charakterisierte ein Land ohne Staatsgewalt, in dem Hungersnot herrscht und die Einwohner, v.a. auch Frauen, nirgends sicher vor Verfolgung durch Islamisten sind. Da die Veranstaltung noch in die Fastenzeit Ramadan fiel, hatten Muslime die Möglichkeit, nach Sonnenuntergang zu beten und danach ein Gericht aus der Moschee-Küche des Münchner Forums zu genießen. Auch für die anderen Besucher gab es mit Kostproben aus der afrikanischen Küche eine kleine Stärkung. Nicht zuletzt trug die vom jährlichen Fest der Kulturen bekannte und beliebte Trommler-Band von Michael Akpaglo aus Weilheim zur guten Stimmung und zum Erfolg des Abends bei.
Einen Bericht zum zweiten "Länderabend Syrien - ein altes Kulturland im Bürgerkrieg (27.1.2017)" finden Sie hier. Einen Bericht zum dritter "Länderabend - Afghanistan (31.3.2017)" finden Sie hier. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (23.04.2017)
Das Fest der Kulturen 2017Seit 2015 beteiligt sich der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn am Ottobrunner Fest der Kulturen im Wolf-Ferrari-Haus. Wir haben regelmäßig einen Stand beim Markt der Initiativen und wir sorgen für einen Beitrag von Flüchtlingen auf der Bühne. Diesmal war unser Gast Aeham Ahmad, der Pianist aus den Trümmern von Damaskus. Als Sohn einer palästinensischen Flüchtlingsfamilie wurde er 1988 im Flüchtlingslager Jarmuk bei Damaskus geboren. Um die Bewohner des umkämpften Stadtviertels Angst, Hunger und Sorgen für kurze Zeit vergessen zu machen, spielte er auf einem Klavier, das er unter Lebensgefahr für seine Auftritte auf einem Wasserwagen durch die zerbombten Straßen fuhr. Er musste vor den IS-Dschihadisten fliehen und kam 2015 nach Deutschland. Die zahlreichen Besucher des Fests der Kulturen begeisterte er durch sein virtuos-temperamentvolles Spiel und seine herzliche Art. Michael Akpaglo und seine Trommler der German –African-Connection unterhielten die Besucher auf bewährte Art in der Pause und brachten vor allem Fans unter den Kindern zum Tanzen. Der Markt der Initiativen mit unserem orientalisch einerseits und afrikanisch andererseits dekorierten Doppelstand bot wieder Gelegenheit zu zahlreichen Gesprächen und zum Kennenlernen von Flüchtlingen und Ehrenamtlichen unterschiedlicher Initiativen aus der Region.
alle Fotos: Gunter Hahn, Ottobrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (31.03.2017)
3. Länderabend - AfghanistanAm 31.03.2017 fand im Wolf-Ferrari-Haus, Ottobrunn, der dritte Abend in der Reihe über Herkunftsländer von Flüchtlingen statt, den der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn gemeinsam mit der Volkshochschule SüdOst veranstaltete. Der deutsch-afghanische Politikwissenschaftler Hamun Tanin sprach über das Land, die prekäre Sicherheitslage, Zahlen und Wege der Flüchtlinge. Der Sprecher des Bayerischen Flüchtlingsrats Dr. Stephan Dünnwald machte unter anderem deutlich, dass keiner der abgeschobenen Flüchtlinge, zu denen weiterhin Kontakt besteht, in Kabul oder anderswo eine Unterkunft gefunden hätte oder Mittel, um das eigene Leben zu fristen. Höhepunkt des Abends waren jedoch die Beiträge der Flüchtlinge aus Ottobrunn und Umgebung. Fünf Männer und Frauen trugen selbst verfasste Texte vor und erhielten großen Beifall: Die beiden Frauen priesen Deutschland, weil hier Frauen ähnlich wie Männer Rechte besitzen. Einer der Männer beschrieb die schwere Diskriminierung von Afghanen, die als Flüchtlinge im Iran leben, ein zweiter klagte über die Hoffnungslosigkeit, unter der alle seine Landsleute wegen der Abschiebungen leiden, und der dritte beschrieb den Wunschtraum einer friedlichen Welt in einem eindrucksvollen Gedicht. Zum Abschluss gab es ein Buffet mit vielfältigen Kostproben aus der afghanischen Küche, die einige der Hausfrauen und die Auszubildenden in der Gastronomie für das Publikum zubereitet hatten.
alle Fotos: Daniela Graser, Hohenbrunn
Einen Bericht zum zweiten "Länderabend Syrien - ein altes Kulturland im Bürgerkrieg (27.1.2017)" finden Sie hier. Einen Bericht zum vierten "Länderabend - Flucht aus Afrika (23.6.2017)" finden Sie hier. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (19.03.2017)
Flüchtlings-Kunstprojekt „Zeige dich“ in St. Magdalena, Ottobrunn (Flyer)Flüchtlinge malen Körperbilder und geben ihrer Identität eine künstlerische Gestalt. Die Idee zu dem Projekt hatten die Künstlerin Chris Groitl und die Kunsttherapeutin Birgit Weierer bereits 2016. Seit der ersten Ausstellung beim Fest der Kulturen im April vorigen Jahres ist die Anzahl der Selbstbilder angewachsen. Nun können die lebensgroßen Papierbilder und eine Kleiderpuppe von acht Frauen, einem Mann und drei Kindern aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, Russland, Nigeria und Uganda wirkungsvoll platziert in der Kirche während der Fastenzeit bis Palmsonntag besichtigt werden. Die Ausstellung wurde am Sonntag, 19.3.2017, mit dem Familiengottesdienst „Ecce Homo“ eröffnet. Unter dem MISEREOR-Hungertuch des nigerianischen Künstlers Chidi Kwubiri an der Altarwand war ein symbolisches Zeremoniell der Aufnahme von schutzsuchenden Menschen aus anderen Kulturen in unsere Gesellschaft gewidmet. Flüchtlinge und ihre Paten aus dem Helferkreis versinnbildlichten das Brückenbauen. Farbige Tücher, grün, blau, gelb und golden, die Vortragende um den Körper gelegt hatten, standen für Gebete: Die Farbe Gelb erinnert uns an reife Ähren und steht für Fruchtbarkeit. Wir beten für die Hungernden überall
auf der Welt. Sende ihnen Menschen, die mit ihnen für Gerechtigkeit kämpfen; mach sie und uns bereit zur Solidarität.
Die Farbe Blau steht für Kraft und Ruhe. Wir beten für die Menschen die mutig, neue Wege gehen – Wege aus
der Armut, Wege zu einem erfüllten, gesicherten Leben. Gib Ihnen und uns Kreativität und Geduld.
Die Farbe Gold steht für das Göttliche. Alles Leben trägt die Spuren Gottes in sich. Wir beten für die
Menschen, die in unserem Land eine neue Heimat suchen. Lass uns in jedem Gast, jedem Fremden Dich erkennen.
Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich Flüchtlinge, Zeige dich-Künstler und Einheimische zu Kaffee, Tee und Kostproben aus den Herkunftsländern.
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (04.03.2017)
Protest gegen Asylpolitik – Sternfahrt der Asylhelferkreise zum Gruppenbild unter der BavariaAuf dem 3. Oberbayerischen Asylgipfel Ende Januar 2017 in Tutzing ist eine Resolution
(Tutzinger Resolution) verfasst worden, die
inzwischen von 230 Helferkreisen im gesamten Freistaat mitgetragen wird. Auch der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn hat sich
angeschlossen. Tausende von Ehrenamtlichen, die sich nachhaltig um Flüchtlinge kümmern und sich deshalb „Experten an der Basis“ nennen,
protestieren damit gegen Abschiebungen in der gegenwärtigen Situation nach Afghanistan und gegen Arbeitsverbote für Asylbewerber und
Geduldete. Am Samstag, den 04.03., trafen wir uns wie die anderen Vertreter*Innen der jeweiligen Helferkreise am Ortsschild für ein
Startfoto zur Sternfahrt. Wir waren sechzehn und fuhren gemeinsam mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof München. Dort kamen Ehrenamtliche und
Flüchtlinge aus allen Himmelsrichtungen an. Ohne Behinderung konnte ein langer Fußgängerzug vom Holzkirchner Bahnhof bis zur
Theresienwiese wandern – trotz der mitgebrachten Plakate ausdrücklich keine Demonstration, sondern ein Spaziergang zum großen
Gruppenfoto unter der Bavaria. Über 120 Helferkreise und rund 1500 Ehrenamtliche und Flüchtlinge versammelten sich nach Schätzung der
Abendzeitung auf der Treppe und den Hängen zu Füßen der Bavaria. Das eindrucksvolle Gruppenbild sowie die Bilder der einzelnen
Helferkreise werden den Abgeordneten des Bayerischen Landtags und des Bundestags zugesandt. Das Hauptanliegen formulierte einer der
Organisatoren, Jost Herrmann von Asyl im Oberland: „Wir warten auf ein Gesprächsangebot von Innenminister Herrmann oder
Ministerpräsident Seehofer“. Links zu weiteren Bildern finden sie auf dem Web-Server des Organisator
(www.asyl.bayern)
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (01.03.2017)
Asylverfahren: Abschiebung zurück in die Ostukraine - trotz Arbeit als Krankenschwester und ArztDie Süddeutsche Zeitung und der Münchner Merkur berichten in ihren Artikeln über eine Familie aus der Ukraine, die in Riemerling wohnt und seit zwei Jahren vom Helferkreis Asyl begleitet wird. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (21.01.2017)
2. Länderabend Syrien - ein altes Kulturland im Bürgerkrieg„Selten habe ich den Ratssaal so voll gesehen“ meinte Bürgermeister Thomas Loderer zur Begrüßung der Gäste beim Syrien-Abend im Wolf-Ferrari-Haus. Tatsächlich waren nicht nur alle Reihen im Parterre und auf der Empore gefüllt, es gab zudem jede Menge Stehplätze, vor allem für die jüngeren Besucher. Deutsche und Syrer reagierten mit einem enormen Zuspruch auf die Einladung des Helferkreises Asyl Ottobrunn-Hohenbrunn und der VHS Südost. Zu Gast waren als Redner Vice-President Michael Bauer vom Verband der Orienthelfer und das Quartett Martina Eisenreich, bei dem wiederum das syrische Trio JIRS (Brücke) zu Gast war. Michael Bauer gab einen Überblick über die Entwicklung des Konflikts von den Forderungen nach Wohlfahrt, Sicherheit, Beteiligung und demokratische Reformen, wie sie die Exponenten des Arabischen Frühlings mit gutem Recht stellten, über die Unterdrückungsmaßnahmen des Assad-Regimes bis zum Krieg in Syrien mit seinen maßlosen Opfern. Mehr als eine halbe Million Menschen wurden getötet, über 12 Millionen befinden sich auf der Flucht, 18 Millionen Menschen in und um Syrien sind auf humanitäre Hilfe zum Überleben angewiesen. Die Organisation „Orienthelfer e.V.“ kümmert sich um die humanitäre Hilfe und leistet Unterstützung v.a. vom Libanon und von Jordanien aus. Hinzu kommen Projekte zur Bildung und Ausbildung der Jugendlichen, die keine Schulen besuchen können und denen das Schicksal droht, zur „verlorenen Generation“ zu werden. Dieser Teil des Abends richtete sich vor allem an die deutschen Besucher – die syrischen Familien kannten Krieg und Flucht aus eigenem Erleben. Für sie, aber nicht nur für sie, sondern für alle Besucher war die Musik von Martina Eisenreich und ihrem Quartett samt Trio ein ganz besonderes Erlebnis. Die drei Musiker aus Syrien erinnerten mit Spiel und Gesang an die Heimat der Syrer, und mit einer eigenen Komposition „Warten“ rührten sie an die Sorgen der Flüchtlinge hier und heute. Riesenapplaus für die Musikgruppe von Martina Eisenreich! Zum Ausklang des Abends wurden alle Besucher von den syrischen Familien eingeladen, Köstlichkeiten aus ihrer Heimat zu probieren. An der ebenso liebevoll wie reich gedeckten Tafel konnten die deutschen Gourmets nach Vortrag und Musik eine neue Seite Syriens erfahren – bis auf den letzten Brösel wurde alles verzehrt. Die Syrer dankten dem Helferkreis Asyl und der VHS für die Aufmerksamkeit, die ihr Land an diesem Abend gefunden hat, und die Helferkreis-Mitglieder und VHS-Gäste hatten ebenso allen Anlass, uns bei den syrischen Familien zu bedanken. Eine rundum gelungene Begegnung. Einen Bericht zum dritten "Länderabend - Afghanistan (31.3.2017)" finden Sie hier. Einen Bericht zum vierten "Länderabend - Flucht aus Afrika (23.6.2017)" finden Sie hier. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (Januar 2017)
Jahresbericht 2016Im vierten Jahr seines Bestehens begleitete der Helferkreis über 250 Flüchtlinge, darunter 70 Kinder und 10 Jugendliche. Die meisten Familien haben persönliche Paten aus dem Helferkreis. Syrien, Afghanistan, Irak, Somalia, Eritrea, Nigeria, Senegal sind die Haupt-Heimatländer unserer Flüchtlinge. Asylbewerber, die nach Abschluss des Asylverfahrens eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, daher wegziehen dürfen, aber in unseren Gemeinden oder in der Nähe bleiben, unterstützen wir weiter. Ebenso Flüchtlinge, die bereits als „Anerkannte“ in unsere Gemeinden zuziehen. 2016 hat sich der Schwerpunkt unserer Hilfe von der Ankunft und Versorgung hin zur Integration verändert.
Das Jahr 2016 war ein Jahr der Umzüge.
Der Sommer 2016 war eine Zeit der Anhörungen.In den Sommerferien überraschten die oft kurzfristigen Ladungen zu Anhörungen, auch an 100 km entfernte Außenstellen des BAMF und für Flüchtlinge, die seit 4 Jahren als Asylbewerber registriert waren. Es gelang, alle Betroffenen auf die Anhörung vorzubereiten und zu begleiten. Dabei erhielten wir Unterstützung durch ehrenamtliche Anhörungsbegleiter von Arrival Aid. Nicht verständliche Behördenschreiben wurden oft kurzfristig, auch am Wochenende und in den Weihnachtsferien, erklärt, und den Empfängern somit die erste große Angst genommen. Auch die weiteren Schritte bis zum Erwerb eines Aufenthaltstitels oder einer Duldung bewältigten Flüchtlinge mit unserer Hilfe. Integration durch Sprache und Arbeit
Integration durch Teilhabe am sozialen Leben
Mit dem Spendenkonto des Helferkreises konnte manche Notlage gelindert werden, Deutschunterricht und weitere Maßnahmen zur Integration und
Beschäftigung finanziert werden.
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (15.12.2016)
Bayerische Adventssinger beschenken Ottobrunner FlüchtlingeGlückliche Gesichter gab es beim Helferkreis Asyl, als Margret Joswig, Kirchenmusikverantwortliche in St. Magdalena Ottobrunn,
im Pfarrsaal des Ökumenischen Zentrums Putzbrunn einen Scheck über EUR 1.000,00 an Diakon Karl Stocker für den Helferkreis Asyl
übergeben konnte. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (Dezember 2016)
Weihnachtsgeschenke für FlüchtlingskinderImmer wieder treten Bürger und Institutionen an uns heran, die Weihnachtsgeschenke an die Flüchtlingskinder verschenken wollen. Viele Flüchtlingsfamilien wohnen in beengten Wohnungen und sind häufig schon eine Weile hier. Die Grundbedürfnisse an Kleidung und Spielsachen sind gedeckt, u.a. auch weil die Eltern günstig in der Klawotte einkaufen können. Aus unserer Sicht eignen sich daher Aktionen, die den Kindern Gelegenheiten bieten, Deutsch zu sprechen, Zeit mit Einheimischen zu verbringen und aus den engen Wohnungen herauszukommen. Ideen wären z.B.:
Besonders geeignet für Unternehmungen sind die Schulferien, in denen die Kinder oft wenig Kontakt zur „deutschen“ Umgebung haben. Gerne können sie auch auf unser Konto spenden. Mit diesen Spenden finanzieren wir z.B. Schwimmbadkarten, Theaterkarten, Feiern, Sportartikel, Teilnahme an Ferienkursen für die Kinder. Alle Familien haben Paten im Helferkreis. Bitte sprechen Sie uns an, die Paten werden sich dann mit Ihnen in Verbindung setzen. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (22.06.2016)
Frauen aus Afrika - Alltag und WertvorstellungenAm 22. Juni 2016 hatte der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn Fadumo Korn aus Somalia, seit 1979 in Deutschland, Autorin, Dolmetscherin
und Gründerin des Vereins „NALA – Bildung statt Beschneidung“ eingeladen. Nala heißt auf Kisuaheli „Löwin“ und Fadumo Korn kämpft als
„Schwester Löwenherz“ (so einer ihrer Buchtitel) für die weltweite Abschaffung von weiblicher Beschneidung, eines Rituals, das Mädchen und
Frauen unter Qualen angeblich zu „reinen“, heiratsfähigen Partnerinnen für Männer einer patriarchalischen Gesellschaft macht. Zahlreiche
Zuhörer/innen und Gäste, darunter Flüchtlingsfrauen aus Somalia; Eritrea und Uganda sowie Patinnen und Interessierte aus verschiedenen
Helferkreisen des Landkreises München, waren nicht allein entsetzt über die Grausamkeit und die katastrophalen Folgen der Beschneidung
für Frauen (Tod, Kindersterblichkeit, lebenslange Krankheiten und Behinderungen), sondern auch über die unverminderte Aktualität des
3500 Jahre alten Brauches in den meisten Ländern des afrikanischen Kontinents sowie beeindruckt von der Tatkraft Fadumo Korns und ihrer
Mitarbeiterinnen. Eine wichtige Einsicht für uns war, dass beschnittene Frauen, die nach Deutschland fliehen, spezielle medizinische
Bedürfnisse haben, wofür die übliche, Asylbewerbern zugestandene Gesundheitsversorgung keine angemessene Hilfe bereitstellt.
(siehe auch www.nala-fgm.de)
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (17.04.2016)
Fest der Kulturen 2016Beim 4. Fest der Kulturen am 17. April 2016 im Wolf-Ferrari-Haus in Ottobrunn war der Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn wieder einmal
besonders aktiv dabei.
Wir konnten der beeindruckenden, nigerianischen Gospel-Sängerin Gladys, die hier Asyl beantragt hat, zum ersten Mal zu einem Auftritt verhelfen. Die afrikanische Trommler-Band von Michael Akpaglo aus Weilheim hat die Besucher wiederum gut unterhalten und am Ende noch zum Tanz im Treppenhaus verlockt. Im Festsaal war das Kunstprojekt: „Zeige dich- Flüchtlinge bekennen Farbe“ mit Körperbildern, die Flüchtlinge gestaltet hatten, zu sehen. Beim Markt der Initiativen waren wir mit unserem einerseits orientalisch, andererseits afrikanisch dekorierten Informationsstand und durch die Teilnahme von Flüchtlingen für viele Besucher ein Ort der Attraktion und Begegnung. (Alle Fotos: Gunter Hahn, Neubiberg) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (April 2016)
Flüchtlingskinder fördernHelferkreis Asyl besuchte Schulleiterin Beate Heller ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (März 2016)
App-Projekt: Kinder auf der Flucht (Quelle)In der App „Kinder auf der Flucht“ erzählen drei junge Flüchtlinge ihre Geschichte. Entlang ihrer Geschichten gliedern sich die
zentralen Themenbereiche der App: Heimat, Flucht, Asyl, Leben und Lernen in Deutschland. Die App möchte Empathie für Flüchtlinge
wecken und dabei über zentrale Fragen rund um das Thema Flüchtlinge aufklären. Sie richtet sich in erster Linie an Jugendliche und
junge Erwachsene.
Inhalte und Funktionen
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (März 2016)
SchwimmprüfungAus Flüchtlingskindern werden Riemerlinger Haie: Am 6. Februar liefen die beiden Winter-Schwimmkurse für Flüchtlingskinder aus, die im September begonnen hatten. Fast alle Kinder konnten erfolgreich eine Schwimmprüfung ablegen: acht Kinder schafften das Pinguin-Abzeichen, acht das Seepferdchen und sieben sogar das Hai-Abzeichen. Mit bestandenem Hai-Abzeichen dürfen die Kinder und Jugendlichen am regulären Breitensportangebot der Riemerlinger Haie teilnehmen, wo sie herzlich willkommen sind. (Mein Ottobrunn) (Ausgabe 03/2016, Seite 26) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (März 2016)
Wos fia a Gaudi!Das Eisstadion am Haidgraben wurde an einem Januartag von fünfzehn Kindern und jugendlichen Flüchtlingen zwischen sechs und 15 Jahren freudig erstürmt. Bei Sonnenschein, Musik, Plätzchen und Kinderpunsch vergnügten sie sich mit ihren fünf Begleitern aus dem Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn auf dem Eis. Die Gemeinde hatte die Eintrittskarten spendiert; Leihschlittschuhe und Eislauf-Lernhilfen (Pinguinfiguren) stellte der Eis- und Rollsport-Club Ottobrunn zur Verfügung. Anfänger, Fortgeschrittene und Könner verschiedenster Nationalitäten halfen sich, stützten sich wechselseitig und überstanden gemeinsam auch die gelegentlichen Stürze. Im Laufe des Vormittags ergaben sich erste Kontakte zu anderen Eisläufern. Quelle: Gemeinde-Journal: „Mein Ottobrunn“ (03/2016, Seite 26) Weiter Artikel im Gemeinde-Journal "Mein Ottobrunn" finden Sie auf "Presse / Nachrichten" ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (März 2016)
Bibliothek mit 190 Büchern für Flüchtlinge! Die unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge in den sozialpädagogischen Wohngruppen im Lore-Malsch-Haus in Riemerling erhielten eine ganz besondere
Spende: Die 88 Jungen im Alter von 15 bis 18 Jahren bekamen eine Bibliothek mit 190 Büchern geschenkt und damit die Möglichkeit, auf unterhaltsame
Weise Deutsch zu lernen. Entstanden war Idee im Sozialkaufhaus Klawotte. Als die dortige Jugendbuchabteilung vor Weihnachten aus allen Nähten
platzte, stellte Karin Rieder, Mitarbeiterin der Klawotte und gleichzeitig ehrenamtliche Lehrerin beim Helferkreis Asyl, den Kontakt zu den
unbegleiteten Minderjährigen im Lore-Malsch-Haus her, die sie ehrenamtlich unterrichtet. Sie fragte Klawotte-Chefin Ulrike Konrads und diese
stimmte zu. Zur Unterbringung spendete der Helferkreis Asyl eine Vitrine. Eine Bücherliste und Leihscheine wurden ausgelegt. Und nach einer kleinen
Einweihungsfeier der »Jugendbibliothek im Lore-Malsch-Haus« startete offiziell der Betrieb. Quelle: Gemeinde-Journal: „Mein Ottobrunn“ (03/2016, Seite 27) Weiter Artikel im Gemeinde-Journal "Mein Ottobrunn" finden Sie auf "Presse / Nachrichten" ![]() Flüchtlinge in Ottobrunn und Hohenbrunn - Berichte aus dem Alltag und Diskussionsrunde mit Betroffenen (23.02.2016)Rund 250 Flüchtlinge leben derzeit bei uns in Ottobrunn und Hohenbrunn. Doch wie leben sie hier? Woher kommen sie? Und wie sind ihre Hoffnungen und Perspektiven hier bei uns? ( Merkur, Süddeutsche Zeitung ) ![]() Integration durch intensive Betreuung (Februar 2016)Am Kathi-Weidner-Weg dürfen zehn Holzhäuser gebaut werden, in denen bis zu 320 Asylsuchende Menschen wohnen können. Diesen Grundsatzbeschluss fasste der Gemeinderat in seiner Januar-Sitzung. ( Mein Ottobrunn,) ( Ausgabe 02/2016, Seite 8) ![]() Alle im Blick (01.02.2016)Die Ehrenamtlichen des Ottobrunner Helferkreises tragen die Hauptlast der Integrationsarbeit. Dabei erreichen sie oft die Grenze der Belastbarkeit - eine Supervision soll ihnen helfen, sich nicht zu übernehmen (Süddeutsche Zeitung) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (15.01.2016)
Wohnprojekt für Flüchtlinge am Kathi-Weidner-Weg in OttobrunnFlüchtlingsviertel auf Zeit – Integration ist entscheidend
Wohnen statt (Massen)-Unterkunft
Wer keine Flüchtlinge kennt, sieht zu leicht Gespenster ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (16.12.2015)
„Eine Schwäche für die Schwachen“ Musikbegeisterte Ottobrunner spenden für den Asylhelferkreis Ottobrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (13.12.2015)
Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn veranstaltet Weihnachtsfeier für Flüchtlingskinder und FlüchtlingselternAm 13. 12. 2015 konnte der große Gemeindesaal an der Michaelskirche die Menge der Kinder und Eltern aus den Ländern des Orients, aus Afrika und Europa, der Flüchtlingspaten des Helferkreises und der Gäste kaum fassen, als es darum ging, den Weihnachtsbaum mit selbst gebastelten Sternen zu schmücken, zu singen und zu feiern. Die muslimischen Flüchtlinge hatten dabei keine Berührungsängste mit den christlichen Traditionen. Philipp Stoltz und Basel Alidris, beide vom Helferkreis Asyl, lasen eine Weihnachtsgeschichte auf Deutsch und Arabisch vor. Bekannte mussten begrüßt, Neuigkeiten ausgetauscht und Köstlichkeiten aus Flüchtlingsküchen sowie einheimischen Backöfen unbedingt probiert werden, ehe alle wieder nach Hause aufbrachen. ![]() Ottobrunn nimmt's gelassen (16.10.2015)Auf der Ottobrunner Bürgerversammlung konfrontiert der Bürgermeister Thomas Loderer die Bürger mit neuen Flüchtlingszahlen und verwies dabei auch auf die großartige Unterstützung durch die Ehrenamtlichen. Nicht zuletzt die Domain des Helferkreises mache deutlich, wie früh und intensiv sich Ottobrunner Bürger schon mit der Integration der Flüchtlinge beschäftigt hätten: ",www.helferkreis-asyl.com' sagt eigentlich alles. Dafür ein herzliches Dankeschön", sagte Loderer. (Süddeutsche Zeitung) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (13.10.2015)
Impf-Infoveranstaltung für Flüchtlinge
Am Abend des 13. Oktober 2015 machten sich Flüchtlinge aus Nigeria, Syrien, Afghanistan, Somalia, Eritrea, Äthiopien und aus dem Senegal auf den Weg.
An diesem Tag war ihr Weg aus Ottobrunn, Riemerling oder Hohenbrunn jedoch weder weit noch beschwerlich. Ihr Ziel war eine vom Helferkreis Asyl Ottobrunn
organisierte Informationsveranstaltung im Pfarrsaal der Kirchengemeinde St. Magdalena Ottobrunn zum Thema Impfungen. Dr. Susanne Pechel vom Gesundheitsamt
München Land referierte abwechselnd auf Deutsch und auf Englisch in einfachen Worten und einprägsam, wie wichtig Impfungen für die ganze Bevölkerung seien,
um sich vor Krankheiten wie z. B. Masern oder Influenza zu schützen. Rony Goliana, selbst Flüchtling aus Syrien und seit 2013 bei uns lebend, stellte sich
als Dolmetscher zur Verfügung und übersetzte die Worte Dr. Pechels ins Arabische. Zwei jungen Männern aus Eritrea, die noch nicht so gut Deutsch sprachen,
erklärte Frau Friedenberg vom Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn die relevanten medizinischen Sachverhalte auf Französisch. Da viele Asylbewerber über
keine Impfdokumente aus ihrem Heimatland verfügten, verteilte Dr. Pechel die kleinen gelben Impfpässe.
![]() So wurde der Infoabend eine multilinguale, interessante Veranstaltung, aus der alle heimgingen mit dem Entschluss, sich von ihrem Hausarzt impfen zu lassen. Helferkreis Ottobrunn/Hohenbrunn ![]() ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (07.06.2015)
„Mozart am Nachmittag“ Benefizkonzert für Ottobrunns AsylbewerberAm Sonntag, 7. Juni 2015, fand ein ganz besonderes Konzert, das auch Kinder faszinierte, im bis auf den letzten Platz besetzten Ratssaal im Wolf-Ferrari-Haus statt. Die erst 19-jährige Klavierstudentin Anna Handler dirigierte das von ihr gegründete New Munich Youth Orchestra (NMYO) und stellte den Star des Konzertnachmittags in Bildern und Begebenheiten aus dessen Leben vor: Wolfgang Amadeus Mozart. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Loderer begann das Programm mit dem 1. Satz aus seinem Dritten Hornkonzert, wunderschön gespielt von dem 21-jährigen Hornisten Bence Sovago. Dann folgte der 3. Satz aus dem Dritten Violinkonzert; Solistin war die 16-jährige Geigerin Laura Handler, die nicht nur technisch, sondern auch musikalisch überzeugte. Zur Unterstützung holte sich die Dirigentin zwei Kinder aus dem Publikum – darunter einen afghanischen Jungen -, die unter ihrer Anleitung „mitdirigierten“. Nach der Pause folgte die märchenhafte Zauberflöte, bei der sich das 21-köpfige Orchester um 5 junge Künstler erweiterte: der 19-jährige Erzähler Yorck Schultz führte mit vier Sängern das Publikum durch die Handlung. Prinz Tamino (Tenor Manuel Ried) floh vor der Schlange und besang das Bildnis seiner Pamina. Papageno (Bariton Fabian Langguth begann seinen Auftritt als Vogelfänger, sang mit Pamina, der Sopranistin Laura Incko, das Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ und fand schließlich seine Papagena, ebenfalls von Laura Incko gesungen, die am Salzburger Mozarteum studiert. Der Auftritt der Tempelwächter auf der Empore ließ die Weite des Tempels erahnen, wo dann der weise Priester Sarastro (Bass Manuel Winckhler) im Sternenmantel sang. Die 27 jungen Musiker und Sänger sind zwischen 16 und 23 Jahre alt und studieren alle noch an der Münchner Musikhochschule, am Salzburger Mozarteum und an der Zakahr-Bron-Akademie in der Schweiz. Das Publikum war international: Deutsche Kinder und Jugendliche mit ihren Familien, Freunde und Paten der Asylbewerber, Flüchtlinge, wie die minderjährigen Buben aus dem Lore-Malsch-Haus, Familien und Alleinstehende aus Nigeria, Uganda, Russland, Syrien und Afghanistan – die jüngste Besucherin war die drei Wochen alte Happy mit ihrer nigerianischen Mutter. Da Anna Handlers Mutter Kolumbianerin ist, waren auch südamerikanische Familien anwesend, die sich monatlich in einer spanischen Gottesdienst-Gruppe treffen.
Bürgermeister Loderer, der den Ratssaal der Gemeinde kostenlos für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte, dankte der Dirigentin mit Blumen und den
jungen Musikern für ihr Engagement und ihre Unterstützung der Flüchtlinge. Der Helferkreis Asyl, dem auch Dirigentin Anna Handler angehört, hatte
Informationsblätter über seine Arbeit ausgelegt, und das begeisterte Publikum spendete nicht nur Applaus sondern auch klingende Münze in die Spendenkörbchen
am Ausgang. Dafür Ausführenden und Besuchern nochmals herzlichen Dank! ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (22.3.2015)
Fest der Kulturen 2015
Der Helferkreis Aysl war am Fest der Kulturen der Agenda 21 im Wolf-Ferrari-Haus mit einigen Programmpunkten und einem Infostand mit beteiligt. Unten ein
kurzes Video zum Anschauen mit einem Klick auf das Bild. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (26.01.2015)
Eindrucksvolle Spende vom Ottobrunner GymnasiumHöhenkirchen-Siegertsbrunn: Zur Scheckübergabe versammelten sich fünf Kurse der Jahrgangsstufe 11 sowie eine 10. Und eine 9. Klasse in der Aula des Gymnasiums Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Die Jugendlichen wurden von Claudia Bernardoni in das geltende Asylrecht eingeführt. Asyl ist ein Menschenrecht; nach der Genfer Flüchtlings-Konvention dürfen die Behörden Asylsuchende nicht über die Grenzen in ihr Herkunftsland oder ein unsicheres Drittland zurückschicken. Die Flüchtlinge sind aus Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, ihrer Religion, ihrer Nationalität oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder ihrer politischen Überzeugung aus dem Heimatland geflohen. Vor Abschiebung geschützt sind auch Menschen, denen durch Krieg und Bürgerkrieg in ihrem Heimatland Lebensgefahr droht. Aus einer lebensgefährlichen Region Syriens kommt Rony Goliana, der mit seiner Familie in Al Hassakah im Norden des Landes lebte. In der Region kämpfen kurdische Peschmerga-Truppen, die aus dem Irak kommen, gegen Dschihadisten des Islamischen Staats, die im nicht weit entfernten Rakka ihre Hauptstadt haben. Als Christ wäre er ein Opfer des Islamischen Staats geworden. Über Monate war er auf der Flucht, ehe er in Deutschland ankam und als Bürgerkriegsflüchtling eine Aufenthaltserlaubnis erhielt. In seinem Vortrag vor den Schülern betonte er, was für ein Luxus es sei, ohne Angst und Sorgen lernen zu dürfen, frei zur Schule und Hochschule gehen zu können. Er selbst hat in Damaskus Englisch und Arabisch studiert. Jetzt spricht er auch Deutsch und möchte eine Dolmetscher- Ausbildung machen. Als Mitglied im Helferkreis Asyl unterstützt er die nur arabisch sprechenden Flüchtlinge, begleitet sie zu Behörden und hilft ihnen, sich im Alltag zurechtzufinden. Der Helferkreis betreut derzeit über 200 Flüchtlinge in Ottobrunn und Hohenbrunn, die aus Syrien, Afghanistan, Irak, Nigeria, Eritrea, Somalia und Pakistan
kommen. Mit der Spende der Schülerinnen und Schüler des Ottobrunner Gymnasiums kann der Helferkreis für die Asylbewerber zusätzliche notwendige Hilfe leisten.
![]() Foto: Claus Schunk ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (07.12.2014)
Nikolaus besucht Flüchtlingskinder in OttobrunnLasst und froh und munter sein...Nikolausfeier für Flüchtlingskinder Mit drei schweren Säcken kam der Nikolaus am Sonntag, 7.12.2014 in den Pfarrsaal von St. Magdalena – mit Spannung erwartet von 45 Flüchtlingskindern aus Ottobrunn und Riemerling. Mit Hilfe der Pfarreiangehörigen aus St. Stephanus Hohenbrunn hatten die Frauen des Eine-Welt-Kreises alle Wunschzettel der Kinder erfüllt. Der Helferkreis Asyl lud die Familien und Paten zur Nikolaus-Feier ein. Die Geschichte des Heiligen Nikolaus in Arabisch, Englisch und Deutsch, weihnachtliche Trompeten- und Klaviermusik, gemeinsames Singen, Plätzchen und Punsch trugen dazu bei, den Besuchern aus neun Ländern einen Nachmittag der Freude und des Friedens zu schenken. Wenn eine gemeinsame Sprache fehlte, verstand man sich in der „Sprache des Herzens“. ![]() ![]() Preisverleihnug der AWO (20.10.2014)Dieser Artikel (Merkur-Online) berichtet von der Preisverleihung der AWO für die Helferkreise Asyl in Putzbrunn und Ottobrunn/Hohenbrunn. ![]() Flüchtlinge ohne Wohnung (07.10.2014)Dieser Zeitungsartikel (Huffingtonpost) berichtet von einem Flüchtling - der auch im Helferkreis tätig ist - und seiner Wohnungssuche. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (31.03.2014)
Konzert für Flüchtlingskinder Junge Musiker begeistern mit Mozart und BeethovenWer war Mozart und wie alt war er als er sein erstes Stück komponierte? Wie funktioniert die Oboe, das Fagott oder das Horn? 25 junge Musiker und Musikerinnen des New Munich Youth Orchestra aus München und Landkreis musizierten im März 2014 im Pfarrsaal von St. Magdalena für Flüchtlingskinder. Anna Handler, Abiturientin, Gründerin und Dirigentin des Jugendorchester hatte die Idee, klassische Musik den Kindern nahe zu bringen, die von allein keinen Zugang zu Mozart und Beethoven haben. Im geschützten Raum konnten die syrischen und ugandischen Kinder, zusammen mit Kindern von Helferkreis-Mitgliedern, ihre wissbegierigen Fragen zu den ihnen unbekannten Musikinstrumenten und Musikern stellen, und gebannt den gewaltigen Klängen der Coriolan Ouvertüre von L. van Beethoven und des Violin- und Hornkonzertes von W.A.Mozart lauschen. Der Helferkreis Asyl Ottobrunn bedankt sich bei den Jugendlichen, die dieses großartige Kinderkonzert gegeben haben. ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn: (21.01.2014)
Seepferdchen für Flüchtlingskinder - Integration
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