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Presse / NachrichtenKolumne in dem Gemeinde-Journal "Mein Ottobrunn"
Artikel im "Gemeindeblatt Hohenbrunn"
Die vollständige Liste der Artikel im Gemeinde-Journal "Mein Ottobrunn" und im "Gemeindeblatt Hohenbrunn" erhalten Sie hier. ![]() Jahresberichte des Helferkreises Asyl
Weitere Information erhalten Sie von unserem Team Öffentlichkeitsarbeit (E-Mail: presse@helferkreis-asyl.com ). ![]() Übersicht der folgenden Beiträge
2023
2022
bis 2021
![]() Hohenbrunn - Seniorentreff Kaiserstiftung (Mai 2023)
Essen über’n Tellerrand: Ugandisch in der Kaiserstiftung
Der nächste Termin für's Essen über’n Tellerrand steht auch schon fest: 6. Mai 2023.. Quelle: "Gemeindeblatt Hohenbrunn", 05/2023, Seite 31 ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Mai 2023)
Schwimmkurse für FlüchtlingskinderNach Schließung des Riemerlinger Hallenbades und in der Corona-Pandemie hatten viele Flüchtlingskinder seit 2020 keine Möglichkeit mehr schwimmen zu lernen. In ihren Heimatländern gibt es wenig Schwimmbäder oder keinen Schwimmunterricht. So wurde die Warteliste mit 6 – 12 jährigen Kindern immer länger. Groß war die Begeisterung, als im Frühjahr 2022 – anfangs noch unter Corona-Bedingungen – wieder zwei Kurse mit jeweils 7 Kindern am Samstagnachmittag starten konnten. Den Unterricht gaben Trainer/innen des TSV Hohenbrunn-Riemerling, das Schulschwimmbad stellte die Gemeinde Ottobrunn bereit, Mitglieder des Helferkreises übernahmen die Einlasskontrolle und Aufsicht.
Der Helferkreis sucht weitere Schwimm-Trainer/innen, die Freude daran haben, Menschen aus vielen Ländern am Samstagnachmittag in kleinen Gruppen in einer ruhigen Umgebung zu unterrichten: Kindern, Jugendliche, Frauen. Bitte melden Sie sich für weitere Informationen bei Heidi Maurer, Sprecherin Helferkreis Asyl, E-Mail: info@helferkreis-asyl.com Quelle: "Gemeindeblatt Hohenbrunn", 05/2023, Seite 47 ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Februar 2023)
Gemeinsames Singen verbindet
Quelle: "Gemeindeblatt Hohenbrunn", 02/2023, Seite 51 ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn Februar 2023)
Jahresbericht 2022Die Einschränkungen der Corona-Pandemie beeinflussten weiterhin die ersten Monate des Jahres. Ende Februar war es dann der sehr nahe gerückte Krieg in der Ukraine, der in der Bevölkerung eine überwältigende Hilfsbereitschaft auslöste und den Helferkreis forderte. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar bis Ende des Jahres nahm die Bundesrepublik Deutschland über eine Million Kriegsflüchtlinge auf, vor allem Frauen und Kinder. Davon muss Bayern 15 Prozent unterbringen, und der Landkreis München aufgrund seiner günstigen Voraussetzungen wiederum eine hohe Anzahl. Auch in Ottobrunn und Hohenbrunn war die Hilfsbereitschaft groß, viele private Gastgeber nahmen zeitweise Geflüchtete in ihre Häuser oder Wohnungen auf. Bis Mai wurden die Menschen nach der „Massenzustroms-Richtlinie“ registriert, untergebracht und mit Asylbewerber-Leistungen versorgt. Ab Juni wechselte die Zuständigkeit ins Jobcenter mit SGBII-Leistungen. Zusätzlich zu den gewohnten Aufgaben beriet und unterstützte der Helferkreis über 80 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die langfristige Unterstützung galt 269 Personen aus den verschiedensten Herkunftsländern, überwiegend Familien, darunter 140 Kinder und Jugendliche. Die meisten wohnen in Ottobrunn, Riemerling und Hohenbrunn, in dezentralen Asyl-Unterkünften des Landratsamtes, in eigenen Wohnungen, einem Wohnheim für Auszubildende. Die zu uns geflüchteten Menschen kommen aus Afghanistan, Syrien, Türkei, Irak, Somalia, Eritrea, Äthiopien, Nigeria, Iran, Mali, Pakistan, Uganda, Senegal, Ukraine, Indonesien, Bangladesch, Myanmar, Marokko, Georgien, Ghana, Jemen. Mit-Sorge um die GesundheitAnfang des Jahres waren Helferkreis-Paten immer noch begleitend und unterstützend gefragt bei der Entscheidung zur Corona Impfung. Unterstützung für Flüchtlinge aus der UkraineHelferkreis-Mitglieder unterstützten im Frühjahr die Ukraine-Hilfe Riemerling, die Hilfsgüter sammelte und in die Ukraine transportierte. Anfang März erstellte der Helferkreis eine erste Info-Sammlung mit gesetzlichen Regelungen und lokalen Informationen. Die behördlichen Vorgaben veränderten sich laufend, bis August wurde die Infosammlung in 16 Versionen aktualisiert und im Helferkreis sowie auf Anfrage an private Gastgeber und Organisationen verteilt. Geflohene Studierende aus Drittstaaten ohne ukrainischen Pass, die, statt befristetem Aufenthalt nach der Massenzustromrichtlinie zu bekommen, Asylantrag stellen müssen, wurden individuell zu ihren Aufenthaltschancen beraten und bis zur Weiterreise unterstützt. Der Wunsch nach Orten zum Treffen konnte ab Mai durch eine wöchentliche Mutter-Kind-Gruppe und eine therapeutische Malgruppe für Frauen und Kinder in St. Magdalena und St. Albertus Magnus Ottobrunn erfüllt werden. Ab Juni waren ukrainische SeniorInnen alle 14 Tage ins Seniorencafé Ukraine in die Kaiserstiftung Riemerling eingeladen. Auch ins monatliche Café International mit Gästen aus vielen Ländern kamen seit Herbst ukrainische Geflüchtete. UkrainerInnen, die zum Helferkreis stießen, trugen viel zum Kennenlernen und gegenseitigen Verständnis bei. Auf Anfrage unterstützte der Helferkreis mit Lernpaten, Laptops, bei der Arbeitssuche und beim Finden von geeigneten Freizeitaktivitäten für die Kinder. Viele mussten im Laufe der Monate die privaten Gastquartiere verlassen und waren auf Wohnungssuche. Seit Sommer wurden Geflüchtete vom Landratsamt auch in zentrale Asylunterkünfte in Ottobrunn im Hotel Mader und im Hotel Pazifik einquartiert. Integration durch Sicherung des AufenthaltsÜberlastet durch die große Zahl von ukrainischen Kriegsflüchtlingen waren die Bearbeitungszeiten in der Ausländerbehörde extrem lang. Wer einen Antrag auf Niederlassungserlaubnis oder Einbürgerung stellte, musste sich auf Wartezeiten von ein bis zwei Jahren einstellen. Diese Zeit des Wartens und der Unsicherheit wird immer als belastend empfunden, ist mit Einschränkungen und zusätzlichen Kosten verbunden.
Integration durch Arbeit
Integration durch Sprache und Bildung
Integration durch gesicherte WohnverhältnisseDer Helferkreis unterstützte bei der Wohnungssuche, bei Mietverträgen, der Kommunikation mit Behörden, mit Zuschüssen zur Kaution und Transporter-Miete, beim Transport, der Möbelbeschaffung, Möbel- und Lampenmontage, mit Umzugskartons, bei Internet- und Stromverträgen.
Integration durch Teilhabe am sozialen LebenLern- und Familienpaten fördern und begleiten die Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen am sozialen und gesellschaftlichen Leben in unseren Gemeinden.
Entwicklung im Helferkreis140 Ehrenamtliche aus 21 Ländern sind Mitglieder im Helferkreis, darunter 22 Flüchtlinge. Einige Helfer*innen sind ausgeschieden, neue sind dazugekommen. Die Altersspanne reicht von 15 bis 88 Jahre.
Zusammenarbeit mit Behörden, Organisationen und ÖffentlichkeitMit der Integrationsbeauftragten der Gemeinde Ottobrunn stand der Helferkreis laufend in Kontakt, auch zu den Info-Veranstaltungen für die Ukraine-Flüchtlinge im Wolf-Ferrari-Haus. Mit der Gemeinde Hohenbrunn fanden drei Austauschtreffen statt, ein weiteres im Frühjahr speziell zu den Ukraine – Flüchtlingen. Das Landratsamt lud die Helferkreis-Koordinatoren zu drei Austauschtreffen online ein; im Dezember zu einem Präsenztreffen. Mit der Abteilung FAMI Flucht – Asyl – Migration – Integration der Erzdiözese München und Freising wurde die Zusammenarbeit intensiviert.
Spenden von Privatpersonen, Organisationen, Kirchen, Stiftungen und Gemeinden ermöglichten uns, in Notlagen individuell und unbürokratisch zu helfen, und mit besonderen Angeboten die Integration der Geflüchteten zu fördern. Dafür danken wir allen herzlich! Zehn Jahre Einsatz für die Menschenwürde war unser Motto beim 10jährigen Jubiläum im Herbst 2022. Wir und die Geflüchteten, ob seit kurzem hier oder lange Jahre, wollen zusammenwachsen, miteinander und füreinander da sein und wir üben das Zusammenleben. Freude über Erfolge und Zuversicht lassen uns Kraft schöpfen für die nächsten Jahre.
Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn im Pfarrverband Vier Brunnen Ottobrunn Den Bericht gibt es auch als PDF-Dokument ![]() Erzdiözese München und Freising
(Januar 2023)
„Schauen, hingehen, da sein“Der Helferkreis Asyl Ottobrunn feiert sein zehnjähriges BestehenBis zu 130 Ehrenamtliche engagieren sich im Helferkreis Asyl Ottobrunn für Asylsuchende. Auch Geflüchtete, die anerkannt und heimisch geworden sind in Ottobrunn, können sich einbringen. Rony aus Syrien gehört zu ihnen. Ihm ist wichtig, die Hilfe, die er erfahren hat, jetzt an andere zurückzugeben.
Das wird vor allem darin deutlich, dass Menschen, die selbst Hilfe erfahren haben, sich inzwischen selbst ehrenamtlich in Ottobrunn engagieren. So wie Rony. Er floh 2013 aus Syrien und bekam in seiner damaligen Asylunterkunft Besuch von einem Ehrenamtlichen aus Ottobrunn. „Der Helferkreis unterstützte mich bei meinen Unterlagen und der Suche nach einer Wohnung“, erzählt Rony mit strahlenden Augen. Toleranz wird im Helferkreis groß geschriebenSeit 2014 hilft er selbst mit. Der studierte Dolmetscher setzt seine Stärken vor allem bei der Überwindung von Sprachbarrieren ein. Neben seinem Job als Night-Manager in einem Hotel betreut er Familien und hilft ihnen bei der Integration. Rony erzählt: „Ich möchte helfen und das zurückgeben, was der Helferkreis mir damals an Unterstützung gegeben hat.“. Dadurch, dass er die gleichen Probleme hatte, kann er durch seine Erfahrungen anderen helfen und das mache er gerne.
Diakon Stocker schätzt es sehr, dass es inzwischen 130 Ehrenamtliche sind, die sich im Helferkreis für Geflüchtete einsetzen. „Schauen, hingehen, da sein“, darauf komme es an, erklärt Stocker. Zurzeit werde durch den Krieg in der Ukraine wieder mehr Hilfe angefragt. Es brauche jetzt vor allem finanzielle Unterstützung, um angemessen auf die steigenden Flüchtlingszahlen reagieren zu können. Jeder ist willkommenIm Helferkreis Ottobrunn beteiligen sich interkulturell und ökumenisch orientierte Engagierte aus den Kirchengemeinden, dem Deutsch-Islamischen Kulturverein Ottobrunn, örtlichen Wohlfahrtsverbänden sowie die Caritas. Sie stehen den Bedürftigen im Alltag zur Seite und helfen, wo sie können. So verhelfen sie beispielsweise Geflüchteten aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan bei der Suche nach Wohnungen, bei der Überbrückung von Sprachbarrieren und der Suche nach Arbeit. Die meisten sind aufgrund von Krieg, Zerstörung und Verfolgung aus ihren Heimatländern geflohen und brauchen Unterstützung bei Asylanträgen.
Helfer bringen Leidenschaft und großes Können mitAls Beauftragter des Erzbistums München und Freising für Flucht, Asyl und Integration schätzt Monsignore Rainer Boeck die Arbeit des Helferkreises. Die Ottobrunner gehörten zu den Engagierten in der Flüchtlingsarbeit, die seit Jahren sehr stabil und aktiv wären. „Dort arbeiten Leute, die spitze sind und großes Können sowie Leidenschaft einbringen. Sie haben einen langen Atem und setzen mit Geschick die Helfer ein“, erzählt Boeck. Er schätzt es, dass auch von politischer Seite Unterstützung kommt. Als besonders gelungen empfindet er es, dass es dem Helferkreis gelungen sei, „Hand in Hand“ zu arbeiten und die Betroffenen miteinzubinden. Boeck sieht aber auch, dass die Anforderungen enorm sind. Der Staat und die Kommunen seien am Limit, und es müsse darauf geschaut werden, dass die Helferkreise nicht die Grenzen ihrer Belastbarkeit überschreiten. Für Boeck ist klar: „Das Ehrenamt wird hier immer bedeutungsvoller." Er hofft deshalb, dass der Helferkreis Ottobrunn weiterhin stabil bleibt und sich nicht von möglichen sozialen Spannungen beeinflussen lässt. Immer dankbar über SpendenEntscheidend wird auch sein, dass der Helferkreis finanziell weiterhin gut aufgestellt ist. Dies geschieht ausschließlich über Spenden. Zudem sind die Ehrenamtlichen dankbar über Wohnungen und Zimmer, die sie für die Geflüchteten suchen für den Fall, dass diese die Unterkünfte des Landratsamtes verlassen und sich dann eine Wohnung auf dem freien Markt suchen müssen. Text: Pauline Erdmann, Volontärin beim Sankt Michaelsbund, Januar 2023 Quelle: Erzdiözese München und Freising ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Januar 2023)
Zehn Jahre Mitmenschlichkeit für GeflüchteteIm Sommer 2012 wurden Flüchtlinge aus Afrika, Syrien, Afghanistan in der zum Abbruch bestimmten Josef-Seliger-Siedlung in Ottobrunn einquartiert. Betreuungsstrukturen vor Ort gab es anfangs nicht, dafür Nöte aller Arten. Durch private Initiative wurde im Herbst in St. Magdalena zur Gründung eines Helferkreises Asyl aufgerufen, der mit wenigen Interessierten seine Arbeit aufnahm. Schnell stießen weitere interkulturell und interreligiös Engagierte zum Kreis dazu, die Zusammenarbeit mit örtlichen sozialen Einrichtungen wie KlAWOtte, Caritas Mobile Werkstatt, AWO Rumpelkammer, der VHS Südost, mit Pfadfindern und Sportvereinen, den Rathäusern der Gemeinden, begann. Heute hat der Helferkreis über 120 ehrenamtliche Mitglieder im Alter von 14 bis über 80 Jahren. Ständige Veränderungen prägen die Anforderungen an den Helferkreis. Weitere Flüchtlinge wurden in dezentrale Unterkünfte in Ottobrunn, Riemerling und Hohenbrunn eingewiesen, vorübergehend in die Turnhalle des Gymnasiums Ottobrunn und Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in einen Flügel des Lore-Malsch-Hauses in Riemerling. Im Frühjahr dieses Jahres nahmen Privatleute aus unseren Gemeinden viele aus der Ukraine geflohenen Menschen auf. Inzwischen sind mehrere Asylunterkünfte in Ottobrunn mit ukrainischen Geflüchteten belegt. Wir Helferinnen und Helfer sehen immer den einzelnen Menschen, und versuchen, ihn individuell in seinen Bedürfnissen zu unterstützen und zu fördern. Kontinuität geben den Helferinnen und Helfern die regelmäßigen Treffen in St. Magdalena unter Leitung von Diakon Stocker – all die Jahre hindurch. Beim Sommerfest und der Weihnachtsfeier wird der Austausch unter den Mitgliedern gefördert; zusammen mit den Geflüchteten auch bei gemeinsamen Projekten wie im monatlichen Café International, beim „Kochen über’n Tellerrand“ oder Länder-Kultur-Abenden. So konnte im September auch das zehnjährige Bestehen des Helferkreises Asyl gemeinsam in St. Otto gefeiert werden. Monsignore Rainer Boeck, Diözesanbeauftragter für Flucht, Asyl, Migration und Integration im Erzbistum München-Freising würdigte das christliche und humanitäre Engagement der Flüchtlingshelfer*innen seit Herbst 2012. Flüchtlinge hatten ein reiches Buffet mit syrischen, irakischen, afghanischen und afrikanischen Spezialitäten vorbereitet, für Musik sorgte ein senegalesischer DJ. Nach Beginn des Asylverfahrens, Zuweisung in eine Asylunterkunft und Erstversorgung mit dem Nötigsten beginnt der jahrelange harte Weg der Integration. Dafür braucht es „Menschen guten Willens“, Nachbarn, Freunde, Kollegen, Ehrenamtliche; Behörden und Ämter können dieses nicht leisten. Wir suchen weitere Helferinnen und Helfer
Möchten Sie nähere Informationen? Beim wöchentlichen Helferkreis-Treffen können Sie uns kennen lernen. Die Termine finden Sie im Schaukasten von St. Magdalena oder auf unserer Homepage unter "Organisatorisches", für Helfer, Organisatorisches. Im monatlichen „Café International“ im EJO, Haus der Evangelischen Jugend in Ottobrunn, Gartenstraße 1 sind Flüchtlinge und Einheimische
herzlich willkommen! Der nächste Termin ist am Samstag, 21. Januar, 15 – 17 Uhr. Weitere termine finden Sie auf unserer Homepage unter
"Aktuelles"
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Dezember 2022)
Wie lange noch? Wenn Weihnachten in der Fremde nahtBesonders zur nahenden stillen Jahreszeit sehnt man sich nach dem Altbekannten sowie dem trauten Beisammensein mit den Liebsten. Ganz besonders ergeht es wohl so unseren ukrainischen Gästen. Aber keineswegs ist es für sie abzusehen, ob und wann es wieder wird „wie früher“.
Die deutsch-ukrainischen Treffs - ob Malgruppe oder Müttertreff – bieten mehr als nur Begegnung: ganz nebenbei am Klettergerüst am Spielplatz ergibt sich ab und an ein offenes Gespräch über das, was eigentlich kaum auszusprechen ist: die eigene überstürzte Abreise oder Flucht aus der Ukraine, die geplatzten Träume, die Sorge um all jene, die noch dort sind. Schnell holt die harsche Realität einen wieder ein. Nichtsdestotrotz tut die gemeinsame Zeit gut. Was bei diesen Begegnungen bei allen Beteiligten bleibt? In der Regel meist ein Lächeln. Wenn Sie sich engagieren möchten, beim Plätzchen Backen, als Lernpatin, beim gemeinsamen Kochen, schreiben Sie uns – unter
info@helferkreis-asyl.com.
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (November 2022)
10 Jahre Helferkreis Asyl Ottobrunn/HohenbrunnIm Herbst 2012, nach der Einquartierung von Geflüchteten in die zum Abbruch bestimmte Joseph-Seliger-Siedlung in Ottobrunn, wurde der Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn in St. Magdalena gegründet – anfangs mit zwei Handvoll Interessierten. Heute engagieren sich über 120 Ehrenamtliche aus unseren Gemeinden für die bei uns wohnenden Flüchtlinge.
Vor allem Flüchtlinge hatten das Buffet mit ihren Talenten und Gaben für die Helferinnen und Helfer und ihre Gäste ausgerichtet
und den Saal festlich geschmückt. Nachdem die Mitglieder den Sprecherinnen Heidi Maurer und Claudia Bernardoni gedankt
hatten, genossen alle ein reiches und exquisites Buffet, das ein syrisch- afghanisch- afrikanisches Küchenteam zubereitet hatte.
Eine äthiopische Kaffeezeremonie ließ über die Zubereitung direkt ab Kaffeestrauch staunen. Eine Foto Show rief viele Momente
ehrenamtlichen Engagements der letzten zehn Jahre in Erinnerung. Die Ottobrunner Künstlerin Uta Riess thematisierte "Flucht" in
zwei berührenden Tonskulpturen. Die musikalische Begleitung übernahm ein senegalesischer Discjockey.
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Oktober 2022)
Helferkreis feierte zehnjähriges Bestehen
Nachdem Bürgermeister Thomas Loderer, Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair von Hohenbrunn und Dekan Mathis Steinbauer von der evangelischen Michaelskirchengemeinde die Gäste begrüßt hatten, dankten die Mitglieder der ersten Sprecherin Heidi Maurer und der zweiten Claudia Bernardoni. Dann genossen alle ein reiches und exquisites Buffet, das ein syrisch-afghanisch-afrikanisches Küchenteam zubereitet hatte. Eine äthiopische Kaffeezeremonie ließ über die Zubereitung direkt ab Kaffeestrauch staunen. Die Musikbegleitung des Festes kam von einem senegalesischen Diskjockey. Als Beiträge des Helferkreises gab es eine Fotoshow von 2012 bis 2022 und die Ausstellung zweier Tonskulpturen zum Thema Flucht der Ottobrunner Bildhauerin Uta Riess. Claudia.Bernardoni und Heidi Maurer, Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (September 2022)
Zehn Jahre Arbeit für die MenschenwürdeDurch Krieg und Verfolgung werden Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubt und in ihrer Menschenwürde verletzt. Der Helferkreis Asyl Ottobrunn-Hohenbrunn unterstützt Flüchtlinge seit seiner Gründung 2012 beim Neuanfang und der Integration in die Gesellschaft. Zurzeit engagieren sich 132 HelferInnen im Alter von 15 bis über 80 Jahren für mehr als 250 Flüchtlinge aus bisher bekannten Nationen und aus der Ukraine. Mittlerweile sind auch 15 Flüchtlinge unter den HelferInnen. 2022 kann der Helferkreis seinen 10. Geburtstag feiern. Um zu diesem Anlass einen kleinen Einblick in die Arbeit des Helferkreises zu geben, hat Mein Ottobrunn mit den beiden Sprecherinnen und drei Flüchtlingen gesprochen, die nun selbst als HelferInnen aktiv sind. Heidi Maurer, Sprecherin (66) ![]() „Nachdem im Sommer 2012 Asylbewerber in die alte Joseph-Seliger-Siedlung eingewiesen wurden, bin ich einem Aufruf in St. Magdalena im Herbst 2012 gefolgt. Mein Motiv zu helfen beruht auf dem Matthäus Evangelium „Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen“ (Kap. 25, Vers 35). Anfangs waren wir zwei Handvoll Helfende, doch wir wuchsen schnell. Mein erster „Schützling“ war Rony Goliana aus Syrien, ein aramäischer Christ. Er ist inzwischen eingebürgert, und war auch der Erste, der selbst Helfer für andere geworden ist. Viele Helfer/innen sind im Seniorenalter, sie haben Zeit, das kostbarste Geschenk, und engagieren sich. Meine persönlichen Schwerpunkte sind es, geflüchtete Frauen und Mütter in Bildung und Arbeit zu fördern, Wohnungen zu finden, und Kindern Schwimmkurse zu ermöglichen. Mein persönliches Anliegen ist es, vor allem die geflüchteten Frauen und Mütter zu unterstützen, weil sie hier mehr Schwierigkeiten, berufstätig zu werden, als die Männer“. Claudia Bernardoni, Sprecherin (83) ![]() „Als ich im Januar 2013 zum Helferkreis Asyl kam, hatte ich in den 1990er Jahren bereits Erfahrung mit Flüchtlingen in Würzburg gesammelt. Daher wusste ich: Die Sicherung des Aufenthalts ist die Basis der Integration. Bis dahin treten behindernde Ängste auch bei Geflüchteten mit guter Bleibeperspektive auf. Deshalb habe ich mich um diesen Bereich gekümmert. Inzwischen haben vier Flüchtlinge die Einbürgerung erhalten oder zugesagt bekommen und 7-10 genießen einen unbefristeten Aufenthalt. Alle von uns haben ein Patenamt oder eine Spezialaufgabe übernommen. Dabei ist der Austausch sehr wichtig. Unsere Treffen und die Projekte mit Flüchtlingen (Café International und Über’n Tellerrand) _stärken den Zusammenhalt und zeigen die Aktivität vieler Mitglieder. Gemeinsam mit anderen versuche ich, vor allem im lokalen Rahmen nach außen um Sympathien für Flüchtlinge zu werben und um Respekt vor der großen Leistung, die Flüchtlinge mit der Integration erbringen“. Abdu Shwayekh (34) ![]() Seit 2015 lebt Abdu Shwayekh in Riemerling. Er stammt aus Syrien und wartet momentan auf seine Einbürgerung. Nach seiner Ausbildung zum Hotelfachmann arbeitet er beim Restaurant Nefeli und bestreitet den Service der Sauna des Phönix-Bades. „Ich habe mir allein eine Wohnung und den Ausbildungsplatz gesucht. Aber ohne die Berufsschulnachhilfe von Ulla Müller hätte ich die Ausbildung nicht geschafft. Mit Arabisch, Deutsch und Englisch-Übersetzen konnte ich dann anderen Flüchtlingen helfen“. Abdu ist außerdem beim Ausrichten und beim Service unserer jährlichen Sommerfeste tätig. Er sagt: „Ich helfe nicht wegen Dankbarkeit, es ist selbstverständlich für mich“.. Roqaya Rezai (35). ![]() Roqaya Rezai ist 2013 mit ihrer Familie nach Ottobrunn gekommen. „Linda Stiller war die erste Person vom Helferkreis, die uns besucht hat. Sie hat uns beim Deutschlernen, bei der Wohnungssuche und der Arbeitssuche unterstützt. Sie ist eine starke und unabhängige Frau. In 8 Jahren ist sie ein Mitglied unserer Familie geworden“. Roqaya, Mutter von zwei Kindern im Schulalter, arbeitet Teilzeit im Bio-Supermarkt Arkade in Ottobrunn. Ihr Mann Ali ist nach seiner Ausbildung als Lackierer bei Reifen-Widholzer in Hohenbrunn tätig. Roqaya sagte einmal vor einigen Jahren: „Wenn wir auch etwas tun und helfen können, egal wie klein, würden wir uns freuen, Teil dieser Gruppe zu sein.“ So wurden sie vor sechs Jahren Mitglieder im Team des Café International.. Harriet Kwagala (42) ![]() Harriet Kwagala stammt aus Ruanda und besitzt die ugandische Staatsangehörigkeit. Sie kam 2016 nach Deutschland. 2017 machte Harriet Kwagala zunächst Praktika in Seniorenheimen. Da sie nie eine Schule besuchen konnte, war für sie die Deutschprüfung für die Ausbildung zur Pflegehelferin bisher zu schwer. Nach einer anstrengenden Tätigkeit bei einer Zeitarbeitsfirma arbeitet sie seit Dezember 2021 im KWA Hanns-Seidel-Haus als hauswirtschaftliche Hilfskraft. »Der Helferkreis bedeutet sehr viel für mich: Heike Witt, Herbert Mencke und andere halfen mir. Ich war am Nullpunkt; jetzt bin ich wieder oben und glücklich. Ich helfe gerne beim Aufräumen im Café International«. MO
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (September 2022)
Ramasuri läuft und läuft ….Neun Jahre gibt es sie nun schon, die Fußballmannschaft RAMASURI, unterstützt vom Helferkreis Asyl Ottobrunn-Hohenbrunn und der Erzdiözese München-Freising. Neun Jahre, zu deren Beginn Bälle, Trikots und Schuhe mühsam in wochenlanger Vorbereitung zusammengesammelt werden mussten. Viele gute Spieler waren nach dem Verlust der Heimat stolz, wenigstens ihre Spielkünste behalten zu haben und vergaßen beim Vorführen ihrer Dribbelkünste oft, dass Fußball ein Mannschaftssport ist, Passspiel nötig ist, um Spiele zu gewinnen.
Aber es rücken jüngere Spieler nach. Neuankömmlinge, die noch keine Arbeitserlaubnis haben, kein Deutsch sprechen. Sie werden vom Fußballteam in die Mitte genommen, geduldig erklärt man ihnen die deutsche Kultur, dolmetscht für sie. Jeder der Altvorderen kann sich noch gut erinnern, wie hart die Anfangszeit in Deutschland war, wie einsam und verloren er sich fühlte. Da auch Deutsche und Europäer mitspielen, ist das Team immer noch ein großes Durcheinander (altbayerisch Ramasuri) an Nationen, Kulturen, Religionen und Sprachen. Im Lieblingssport vereint, frei von jeglichem Rassismus – das wünscht sich die Mannschaft für die ganze Welt. Brigitte Barthmann, ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (September 2022)
Talk am Abend & Essen über’n Tellerrand
2021 startete in der Kaiserstiftung eine neue Reihe: Talk am Abend: Meine, deine, unsere Kultur. Am 3. Juni 2022 lud der Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn zum dritten Abend mit dem Fokus Senegal ein. An dem von Dr. Claudia Bernardoni moderierten Abend nahmen 20 Gäste teil. Zwei Familienväter aus dem Senegal, die in Ottobrunn leben und arbeiten, berichteten über die politischen Verhältnisse im Senegal, ein Projekt gegen Genitalbeschneidung bei Mädchen, ihre individuellen Schicksale und Wege zur Integration. Der aktuelle Besuch von Bundeskanzler Scholz im Senegal mit dem Ziel neue Gas-Liefermöglichkeiten auszuloten regte eine Diskussion über die Wirtschaft und ihre Profiteure an. Musikalisch und kulinarisch erhielten die Gäste einen Einblick in die Musik- und Esskultur des Landes. Essen über’n Tellerrand – mit Ukrainischen Spezialitäten am 26. Juli 2022
( siehe auch: "Gemeindeblatt Hohenbrunn", 09/2022, Seite 37) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Juli 2022)
Wie gelingt Integration? Orte der Begegnung schaffenWas ist wichtig, um sich an einem fremden Ort einzuleben, an den es einen durch Krieg, Gewalt, Verfolgung, Hunger verschlagen hat? Neben vielen anderem braucht es Willkommens-Stätten, in denen man „einheimische“ Menschen treffen und kennen lernen kann. Das Café International im Haus der Evangelischen Jugend Ottobrunn, EJO, lädt monatlich Einheimische, Migranten, Geflüchtete ein. Bei schönem Wetter stehen Tische im Garten bereit, die Kinder können sich auf der großen Wiese oder auf dem Spielplatz daneben tummeln. Die nächsten Termine sind: Samstag, 15 – 17 Uhr, am 30.07., 27.08. Ort: Ottobrunn, Gartenstraße 1.
Für ukrainische Mütter mit kleineren Kindern werden Mutter-/Oma-Kind-Gruppen in St. Magdalena am Freitagvormittag, 10 – 12 Uhr und bei entsprechender Nachfrage auch in St. Albertus Magnus angeboten. Eltern mit kleineren Kindern sind auch im Familientreff der Gemeinde Ottobrunn im EJO an zwei Vormittagen in der Woche und im Elterncafé des Wichtelhauses Riemerling am Dienstagvormittag willkommen! Die Reihe „Talk am Abend“ in der Kaiserstiftung konnte im Juni fortgesetzt werden. Zwei berufstätige Familienväter aus dem Senegal berichteten über die wirtschaftliche und politische Situation ihres Landes, kulturelle Traditionen und ihren Weg der Integration. Musikalische und kulinarische Kostproben bereicherten den Abend. Informationen zu den Angeboten erhalten Sie unter E-Mail info@helferkreis-asyl.com Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Juni 2022)
10 Jahre Helferkreis Asyl Ottobrunn-HohenbrunnZeit für einen Rückblick
2012 wurden der Gemeinde Ottobrunn 200 Flüchtlinge zugewiesen, die in den abbruchreifen Häusern an der Josef-Seliger-Straße untergebracht wurden. Auf lnitiative von Karl Stocker, Diakon der katholischen Gemeinde in Putzbrunn, kamen interkulturell und ökumenisch Engagierte aus den Kirchengemeinden, dem Deutsch-lslamischen Kulturverein 0ttobrunn, aus örtlichen Wohlfahrtsverbänden (Klawotte, AWO Rumpelkammer sowie der mobilen Werkstatt der Caritas), den Rathäusern der Gemeinden Ottobrunn und Hohenbrunn, Schulen, Kindertageseinrichtungen, von den Pfadfindern, der VHS Südost und viele Ehrenamtliche zusammen, die den Flüchtlingen die lntegration in Deutschland erleichtern wollten. Jede oder jeder Geflüchtete, jede Flüchtlingsfamilie hat seitdem eine Patin oder einen Paten, der oder die im Alltag unterstützt bei
Dafür, dass auch die gesellige Seite des Lebens nicht zu kurz kommt, sorgen gemeinsame Feste, aber auch der Treffpunkt im Cafè lnternational im Jugendhaus der Michaelskirchengemeinde, einmal im Monat, samstags, das inzwischen von Geflüchteten und Ehrenamtlichen gemeinsam betrieben wird. Willkommen ist jeder, der Lust auf neue Bekanntschaften hat.. Herkunftsländer der Geflüchteten sind: Afghanistan, Syrien, lran, lrak, Pakistan, Eritrea, Nigeria, Uganda, Ukraine, Senegal, lndonesien, Myanmar. Ulla Wolf, Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Quelle: Gemeindeblatt Michaelskirche, Juni 2022 (2/2022), Seite 14) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Juni 2022)
FamilienpatenschaftenFamilienpatinnen und –paten sind eine Herzensangelegenheit des Helferkreises. Sie begleiten über einen oft längeren Zeitraum hinweg eine Familie individuell, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Familie und daran, wieviel Zeit man selber einbringen kann.
2019 wurden sie zurück nach Ottobrunn verlegt, endlich in eine Wohnung. Die Corona-Pandemie erschwerte die Integration der Familie am Ort. Feste zum Kennen lernen fielen aus, eine neue Arbeit für den Familienvater ließ sich nicht finden. Umso mehr freute sich die Familie über die Besuche ihrer Paten-„Oma“. „Wenn ich an der Haustür klingle, stürmen die vier Mädchen oben an die Treppe und winken mir zu“, erzählt die Patin. Die Älteste muss die erste Klasse wiederholen, zu groß waren die Corona-bedingten Rückstände. Jetzt, mit Hilfe einer zweiten Patin, die sich um die Hausaufgaben kümmert, hat das Mädchen Freude am Lernen gefunden und zeigt mit Stolz ihre Schule! Ziel einer Patenschaft ist es, den Schützlingen zu ermöglichen, in dem für sie fremden Land selbstständig zu werden. Oft entstehen Freundschaften, die Paten werden in die Familie aufgenommen und geachtet. „Ich möchte die vier Mädchen nicht mehr missen“, so Geiselbrechtinger. Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Ukrainische Flüchtlinge – verschiedene Initiativen (April 2022)
Welle der HilfeDie AWO-Klawotten bedanken sich für die vielen Sachspenden, die sie seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine entgegennehmen konnten. Inzwischen haben die Leiterin der Ottobrunner Klawotte, Spiri Schnabel, und ihre Kollegin Gabriela Goltios aus Unterhaching einen Hilfstransport an die ukrainische Grenze begleitet. »Auch hier vor Ort freuen wir uns über den Besuch von ukrainischen Flüchtlingen. Alle bekommen eine kostenlose Erstausstattung und danach die Kleidung zum halben Preis«, so Schnabel. Wer momentan spenden möchte, sollte am besten Geld spenden, da die Lager voll sind. Der AWO Kreisverband München-Land hat dafür eigens ein Spendenkonto bei der Kreissparkasse München- Starnberg-Ebersberg eingerichtet, IBAN: DE63 7025 0150 0028 5054 69, Stichwort: Nothilfe in der Ukraine.
Viel gefragt ist momentan auch der Helferkreis Asyl, der sein über Jahre gesammeltes Wissen nun vor allem den ukrainischen Flüchtlingen zur Verfügung stellt.
( Quelle: "Mein Ottobrunn", 04/2022, Seite 18 ) ![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Februar 2022)
Wunsch-Ausbildung geschafft – wie geht es weiter?Eman aus Afghanistan ist jetzt 21 Jahre alt. Er hat 2018 seinen Quali an der Carl-Steinmeier-Mittelschule nach nur 3,5 Jahren Aufenthalt in Deutschland und wenigen Schuljahren in Afghanistan bestanden. Er lernte hochmotiviert und sogar in der Freizeit weiter mit Lernpaten des Helferkreises. Gleich nach der Ankunft in München hatte der junge, unbegleitete Flüchtling einen Blinddarmdurchbruch, alles ging gut! Dankbar erinnert sich Eman noch heute an die Notfall-Hilfe.
2021 hat er sehr erfolgreich seinen Abschluss als Zahnmedizinischer Fachangestellter geschafft und auf Grund der guten Noten die Mittlere Reife von der Berufsschule bekommen. Der Versuch auf der BOS in München weiter zu lernen ist leider in der Probezeit gescheitert. Die Englischkenntnisse und auch die Deutschkenntnisse in Bezug auf Literatur konnte er so schnell nicht nachholen. Im Herbst will er eine Abendschule besuchen und es weiter versuchen. Eine Arbeit hat er sofort wieder gefunden, neue Herausforderungen gibt es auch: Den Führerschein machen, Deutsch C1 schaffen, vor allem aber eine Wohnung finden, denn im Wohnheim kann er als Berufstätiger nicht bleiben (Angebote gerne an Diakon Stocker, Tel. 089 / 420017901 oder info@helferkreis-asyl.com). Ulla Müller, Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn
![]() Helferkreis Asyl Ottobrunn/Hohenbrunn (Februar 2022)
Jahresbericht 2021Auch im zweiten Jahr der Pandemie wurden die Möglichkeiten des Helferkreises durch die Corona-Pandemie bestimmt, was die Mitglieder nicht daran hinderte, sich weiter tatkräftig zu engagieren. Die Unterstützung galt 255 Personen, überwiegend Familien, darunter 135 Kinder und Jugendliche. Die meisten wohnen in Ottobrunn, Riemerling und Hohenbrunn, in dezentralen Asyl-Unterkünften des Landratsamtes, in Unterkünften für Arbeitnehmer und Auszubildende, in einer Obdachlosen-Unterkunft, in eigenen Wohnungen. Die zu uns geflüchteten Menschen kommen aus Afghanistan, Syrien, Türkei, Irak, Somalia, Eritrea, Nigeria, Iran, Mali, Pakistan, Uganda, Senegal, Ukraine, Indonesien, Bangladesch, Myanmar.
Helferkreis-Mitglieder informierten und berieten, per Mail und oft in persönlichen Gesprächen, zu Corona Testung und Impfung, unterstützten bei Anmeldungen und begleiteten zu Impfterminen. In Quarantänen wurde bei Bedarf die Versorgung mit Lebensmitteln organisiert. Ein Familienvater starb im Sommer nach Monaten auf der Intensivstation an den Folgen der Infektion.
Für die Mehrzahl unserer Flüchtlinge ruft der Gedanke an das Herkunftsland Ängste oder zumindest große Sorgen wach. Die Geflüchteten fühlen sich erfahrungsgemäß erst richtig in Deutschland angekommen, nämlich geschützt, vor einer Gefahr, in unbestimmter Zukunft doch in das Herkunftsland zurückkehren zu müssen, wenn sie eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhalten haben. Diese Niederlassungserlaubnis ist begehrt, aber für sehr gut integrierte Migranten gedacht und deshalb mit einigen Hürden versehen. Das gleiche gilt für die Einbürgerung, die nicht unbedingt allein als rechtlich gelungener Abschluss der Integration verstanden werden muss. Im Gegenteil, niedergelassene Ausländer können in Deutschland ein gleichberechtigtes und zufriedenes Leben führen, sie müssen allerdings auf spezielle Rechte für Staatsbürger verzichten.
2021 konnten wir zwei Einbürgerungen verzeichnen: Die eine von einem syrischen Hotelfachmann, der 10 Jahre nach seiner Ankunft Deutscher geworden ist. Die zweite von einem Maler und Lackierer aus dem Irak nach 12 Jahren. Aussichtsreiche Einbürgerungen sind von zwei Irakern und drei Syrern, darunter einer Frau, geplant.
Fünf Flüchtlinge aus Syrien haben die Niederlassungserlaubnis erhalten, ein Schüler, ein Auszubildender zum Elektrotechniker, ein Elektrotechniker, eine Verkäuferin und ein Hotelfachmann. Es dauerte 6 bis 7 Jahre nach Ankunft in Deutschland, bis die unbefristete Aufenthaltserlaubnis erteilt wurde. Zwei Anträge von einer afghanischen Schülerin und von einem Syrer werden noch geprüft. Drei Anträge wurden abgelehnt. Darunter waren zwei volljährige Syrer, beide wurden wegen nicht ausreichend gesicherten Lebensunterhalts abgelehnt, und ein Uganderin, die die Anwartschaftszeit von 5 Jahren seit der Ankunft um einen Monat noch nicht erfüllte.
Was bedeutet es für einen Vater oder eine Mutter, sich jahrelang Nacht für Nacht um die zurückgelassenen Kinder zu sorgen? Die Angst können wir uns vielleicht vorstellen. Welche Belastung es für die Aufgabenerfüllung des täglichen Lebens bedeutet, sehen wir. Aber wie es sich auf die langfristige Integration auswirkt, wird sich erst noch herausstellen. Nach vier Jahren intensiver Bemühungen gelang es einem anerkannten syrischen Familienvater, seine Frau und seine zwei kleinen Töchter, die auf der Flucht in Griechenland gestrandet waren, nach Deutschland zu holen. Bei der Beantragung der behördlichen Formalitäten war der Helferkreis an der Seite der Familie. Für zwei somalische Mütter setzten sich die Familienpaten seit 2019 für den gesetzlich geregelten Familiennachzug der Kinder ein. 2020 verzögerten sich die Ausreisen – pandemie-bedingt - weiter. Im Frühjahr 2021 kam schließlich Bewegung in die Angelegenheit, beide Mütter schlossen, sieben Jahre nach der Flucht, auf dem Flughafen überglücklich ihre Kinder in die Arme, um als erstes in die Einreise-Quarantäne zu müssen.
Im August stürzte die dramatische Entwicklung in Afghanistan durch die vollständige Eroberung des Landes und die Machtübernahme der Taliban die afghanischen Familien und Männer in Angst und Sorge. Viele Nächte lang wurden Informationen mit den Angehörigen in Afghanistan ausgetauscht, wurde nach Fluchtmöglichkeiten gesucht. Vergeblich. Auch die Helfer nahmen an den Sorgen teil – und konnten nicht helfen. Bei manchen Geflüchteten bewirkte das Verantwortungsgefühl für die Verwandten eine Re-Traumatisierung und ist eine große Last bei der Bewältigung des Alltags.
Der Helferkreis unterstützte bei der Wohnungssuche, den Bewerbungen, Besichtigungsterminen, beim Abschluss der Mietverträge, der Kommunikation mit Behörden, mit Zuschüssen zur Kaution und Transporter-Miete, beim Transport, der Möbelbeschaffung, der Möbel- und Lampenmontage, mit Umzugskartons, bei WLAN- und Stromverträgen. Vieles erforderte in Zeiten der Pandemie Mut und besondere Umsicht.
Wir fördern und begleiten die Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen am sozialen und gesellschaftlichen Leben in unseren Gemeinden. Häufig begleiten Familienpaten bei diesen Schritten.
Die Corona-Pandemie hat die Zukunfts-Planungen und Integrations-Fortschritte der zu uns geflüchteten Menschen weiterhin erschwert. Mit Spenden von Privatpersonen, Organisationen, Kirchen, Stiftungen und Gemeinden konnten Angebote für Flüchtlinge finanziert und in Notlagen individuell und unbürokratisch geholfen werden. Dafür danken wir allen herzlich! „Sich anderer annehmen bedeutet, dem Leben einen Sinn geben“ Dieses Zitat von Hannah Arendt* wird uns auch weiterhin in unserem Engagement motivieren.
* jüdische Philosophin, Journalistin, Publizistin, Flüchtling, Sozialarbeiterin, Hochschullehrerin. 1933 Flucht aus Deutschland, 14 Jahre staatenlos, 1951 amerikanische Staatsbürgerschaft Helferkreis Asyl Ottobrunn / Hohenbrunn im Pfarrverband Vier Brunnen Ottobrunn
Den vollständigen Bericht gibt es auch als PDF-Dokument ( siehe auch: "Gemeindeblatt Hohenbrunn", 05/2022, Seite 51) ![]() alte Einträge finden Sie im Archiv (ab 2012 bis 2021) |
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